Reizdarmsyndrom: Unterschied zwischen den Versionen
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** Mikrobiom → bakterielle Fehlbesiedlung | |||
** Infektionen | |||
** Permeabilität der Darmwand | |||
** Immunaktivierung (Lymphozyten, Mastzellen, EC-Zellen) | |||
** neuronale Aktivierung | |||
** Motilität, Sekretion der Darmwand | |||
** viszerale Hypersensitivität/Hyperalgesie/Allodynie | |||
== Therapie == | |||
=== Basistherapie === | |||
** Diagnosestellung, Information | |||
** Ernst nehmen | |||
** Krankheitsmodell vorstellen | |||
** realistische Therapieziele formulieren | |||
* bei subjektiv nahrungsabhängigen Beschwerden: | |||
** Protokoll von Essen/Beschwerden | |||
** evtl. Eliminationsdiät → nach 4 Wochen wieder beenden, falls keine Effekt! | |||
=== Medikation === | |||
* Blähungen: | |||
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! Wirkstoff !! Empfehlungsggrad | |||
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| Rifaximin (500 mg 1-0-1 oder 200 mg 1-1-1) || A | |||
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| Probiotika || B | |||
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| Phytotherapeutika || B | |||
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Version vom 18. Oktober 2014, 08:04 Uhr
= Irritable Bowel syndrome (IBS) → Neurogastroenterologie
Grundlagen
- Prävalenz unklar, wohl so um die 2-3%
- Frauen > Männer
- teilweise spontan rückläufig, häufig chronisch
- keine gesteigerte Koprävalenz mit anderen GI-Erkrankungen, aber mit somatoformen/psychischen Erkrankungen (z. B. Depression)
Diagnose
- Kriterien nach aktueller S3-Leitlinie:
- chronische (> 3 Monate) GI-Beschwerden, die von Patient und Arzt auf den Darm bezogen werden, i.d.R. Stuhlgangsveränderungen
- Patient sucht deswegen Hilfe und/oder macht sich Sorgen, Lebensqualität relevant beeinträchtigt
- keine andere Ursache bekannt
- Subtypen, jeweils ca. ⅓:
- Diarrhö-dominant (RDS-D)
- Obstipations-dominant (RDS-O)
- gemischt bzw. alternierend (RDS-M)
- Schweregrad: verschiedene Scores, aber kein Konsensus
- ROM-III-Kriterien:
- abdominelle Schmerzen oder Unwohlsein
- innerhalb der letzten 12 Monate mindestens 12 Wochen
- zwei der drei Kriterien:
- Linderung durch Stuhlgang
- Beginn der Schmerzen verbunden mit einer Veränderung der Stuhlhäufigkeit
- Beginn der Schmerzen verbunden mit einer Veränderung der Stuhlkonsistenz
- Nebenkriterien:
- abnorme Stuhlhäufigkeit (> 3/Tag, < 3/Woche)
- abnorme Stuhlkonsistenz, schleimiger Stuhl
- abnorme Defäkation (starkes Pressen, imperativer Stuhldrang, Gefühl der unvollständigen Entleerung)
- Blähungen, Völlegefühl
- Ausschluss struktureller/biochemischer Veränderungen
Untersuchungen/Differentialdiagnosen
- obligat:
- Anamnese (→ Bristol-Stuhlformen-Skala, siehe Weblinks)
- Ausschluss DD
- psychosoziales Screening
- körperl. Untersuchung inkl. rektale U.
- Abdomen-Sono → RF, z.. Pankreas
- bei Frauen gyn. U.
- Basislabor → Lebererkrankungen, hormonelle Störungen
- erweiterte Diagnostik:
- bei Diarrhoe:
- Ileokoloskopie mit Biopsien → Kolonkarzinom, CED, Zöliakie
- ÖGD → Magenkarzinomen und Magengeschwüren
- H2-Atemtests → Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption, Dünndarmfehlbesiedlung
- Test auf eine Sorbitunverträglichkeit
- Stuhl-Mikrobiologie
- bei Obstipation:
- Kolontransitzeit
- Defäkographie
- anorektale Manometrie
- bei Diarrhoe:
- nicht empfohlen:
- IgG auf Nahrungsmittelallergene
- quantitative Parameter der Stuhlflora
Pathophysiologie
- Wechselspiel von
- Mikrobiom → bakterielle Fehlbesiedlung
- Infektionen
- Permeabilität der Darmwand
- Immunaktivierung (Lymphozyten, Mastzellen, EC-Zellen)
- neuronale Aktivierung
- Motilität, Sekretion der Darmwand
- viszerale Hypersensitivität/Hyperalgesie/Allodynie
Therapie
Basistherapie
- Diagnosestellung, Information
- Ernst nehmen
- Krankheitsmodell vorstellen
- realistische Therapieziele formulieren
- bei subjektiv nahrungsabhängigen Beschwerden:
- Protokoll von Essen/Beschwerden
- evtl. Eliminationsdiät → nach 4 Wochen wieder beenden, falls keine Effekt!
Medikation
- Blähungen:
Wirkstoff | Empfehlungsggrad |
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Rifaximin (500 mg 1-0-1 oder 200 mg 1-1-1) | A |
Probiotika | B |
Phytotherapeutika | B |
Entschäumer | C |