Cognitive Processing Therapy

Aus psych-med
Version vom 29. November 2016, 09:55 Uhr von Daniel (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
  • Patricia Resick
  • sozial-kognitive Theorie: Verarbeitung des traumatischen Ereignisses im Kontext vorher bestehender Überzeugungen
  • "Kognitionstheorie"
  • → unrealistisch positive Überzeugungen (abstrakt, universell, adaptiv)
    1. Glaube an eigene Unverletzbarkeit
    2. Glaube an sinnvolle und gerechte Welt
    3. positive Selbstwahrnehmung
  • → konkrete Überzeugungen idealerweise realitätsnäher, z.B. "Ich bin ein wertvoller Mensch, und ich bin oft unpünktlich"
  • Mechanismen der Angleichung/Passung äußeren Ereignisse und kognitiven Schemata:
    1. Assimilation: Interpretation nach bestehendem Schema
    2. Akkommodation: Veränderung des Schemas
  • Probleme bei Trauma:
    • Assimilation statt Akkomodation → Verzerrung der Erinnerung ("Ich war Schuld")
    • Über-Akkommodation ("ich werde nie mehr sicher sein")
  • "Emotionstheorie":
    • primäre = "natürliche" Gefühle vs sekundären = "gemachte" Gefühle
    • primär → direkt aus Situation (Angst, Trauer) ⇒ Ziel: wahrnehmen, nicht vermeiden → normaler Verlauf, Nachlassen
    • sekundär → Interpretation des Ereignisses (Scham, Schuldgefühle) ⇒ kognitive Umstrukturierung
  • CPT → kognitive Therapie, Bearbeitung von Assimilation und Über-Akkommodation
  • spezielle Themenbereiche:
    1. Sicherheit
    2. Vertrauen
    3. Macht und Kontrolle
    4. Wertschätzung
    5. Intimität
  • keine behavioralen Elemente (Konfrontation in vivo, Verhaltensübungen)
  • manualisierter Ablauf:
Sitzung Inhalt
1 Einführung, Psychoedukation, Therapierational
2 Bedeutung des Ereignisses: impact statement = Bericht über die Auswirkungen des Traumas auf Leben und Überzeugungen in den Bereichen Sicherheit, Vertrauen, Macht/Kontrolle, Wertschätzung, Intimität
3 Beginn der kognitiven Arbeit (ABC-Blätter): Identifikation von Gedanken und Gefühlen
4 Erinnerung an das Trauma: schriftliche Traumabericht (Hausaufgabe), vorlesen
5 "Hängepunkte": Zweiter Traumabericht (mehr sensorische/emotionale Details) , Arbeit an Überzeugungen in Bezug auf das Trauma
6 kognitive Arbeit: Hinterfragen von Überzeugungen
7 kognitive Arbeit: Denkfehler
8 kognitive Arbeit: Thema Sicherheit
9 kognitive Arbeit: Thema Vertrauen
10 kognitive Arbeit: Thema Macht und Kontrolle
11 kognitive Arbeit: Thema Wertschätzung
12 kognitive Arbeit: Thema Intimität; Besprechen des zweiten (dritten, vierten, ...) Berichts über die Auswirkungen, Reflexion und Abschluss