Hypnose: Unterschied zwischen den Versionen

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== Grundlagen ==
== Grundlagen ==


* Bez. für hypnotische Trance und Verfahren, um diese zu erreichen
* hypnotische Trance = Tiefenentspannung bei wachem Bewusstseinszustand
* Hypnose = Bez. für hypnotische Trance selbst und Verfahren, um diese zu erreichen
* Auto-/Selbsthypnose vs. Fremdhypnose
* Auto-/Selbsthypnose vs. Fremdhypnose
* Induktion/Exduktion, verbale Anweisungen/Suggestionen
* Induktion/Exduktion, verbale Anweisungen/Suggestionen
== Tranceinduktion ==
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Später lernte Erickson die Hypnose weniger direktiv einzuleiten (Utilisation). Dazu benutze er zusammengesetzte Suggestionen, z.B. Implikationen oder Wenn-dann-Aussagen: „Wenn Sie sitzen, können Sie in eine Trance eintreten“, oder „Wenn Sie jetzt Ihre Beine nebeneinanderstellen und Ihre Hände bequem auf die Oberschenkel legen, können Sie in eine Trance eintreten.“ Diese Suggestionen enthielten jeweils ein Element, das der Klient bereits akzeptierte, oder das bereits realisiert war, wobei ein zweites Element durch die Verknüpfung mit dem ersten an suggestiver Kraft gewann.[6]
Üblicherweise wird Entspannung suggeriert oder direkt durch progressive Muskelentspannung herbeigeführt. Eine andere Herangehensweise ist das Angleichen von normalerweise unbewusst ablaufenden Prozessen (z. B. Atmung oder Lidschlag) an die Suggestionen (Pacing and Leading). Mithilfe passender Suggestionen kann sogar die Hypnose selbst eingeredet werden. Dabei werden gelegentlich Stufen von einer bestimmten Anzahl langsam abwärts gezählt; mit jeder Stufe wird eine zunehmende Entspannung angestrebt, bis mit der letzten Stufe die Hypnose induziert sein kann. Auch Kombinationen verschiedener Techniken sind denkbar.
Die Trance kann nach Belieben vertieft werden, wenn der Proband keine unbewussten Widerstände gegen eine Vertiefung der Trance leistet. Meistens analog dazu nimmt die Kritikfähigkeit des Bewusstseins ab.
Eine hypnotische Trance kann verschiedenartig induziert werden. Grundlegend wird zwischen
    direkten (autoritären, paternalen) und
    indirekten (permissiven, maternalen) Verfahren unterschieden.
Während die direkte Variante meist mit befehlsähnlichen Suggestionen arbeitet, haben die Sprachmuster der indirekten einen eher erlaubenden oder gewährenden Charakter.


[[Kategorie:Übende Verfahren]]
[[Kategorie:Übende Verfahren]]

Version vom 29. Januar 2016, 20:31 Uhr

Geschichte

  • Franz Anton Mesmer → "Mesmerismus" = Magnetismus animalis
  • James Braid (Augenchirurg, Großbritannien) → Experimente, Theorie von hirnphysiologischen Veränderungen, Augenoperationen unter Hypnose
  • Jean-Martin Charcot (Frankreich)
  • Sigmund Freud: eigene Versuche → "Studien über Hysterie"
  • Johannes Heinrich Schultz → autogenes Training
  • Milton H. Erickson (USA) → indirekte Hypnose, neue Form der Hypnotherapie
  • John Hartland (England) → Standardwerk Dictionary of Medical and Dental Hypnosis

Grundlagen

  • hypnotische Trance = Tiefenentspannung bei wachem Bewusstseinszustand
  • Hypnose = Bez. für hypnotische Trance selbst und Verfahren, um diese zu erreichen
  • Auto-/Selbsthypnose vs. Fremdhypnose
  • Induktion/Exduktion, verbale Anweisungen/Suggestionen

Tranceinduktion

Später lernte Erickson die Hypnose weniger direktiv einzuleiten (Utilisation). Dazu benutze er zusammengesetzte Suggestionen, z.B. Implikationen oder Wenn-dann-Aussagen: „Wenn Sie sitzen, können Sie in eine Trance eintreten“, oder „Wenn Sie jetzt Ihre Beine nebeneinanderstellen und Ihre Hände bequem auf die Oberschenkel legen, können Sie in eine Trance eintreten.“ Diese Suggestionen enthielten jeweils ein Element, das der Klient bereits akzeptierte, oder das bereits realisiert war, wobei ein zweites Element durch die Verknüpfung mit dem ersten an suggestiver Kraft gewann.[6]

Üblicherweise wird Entspannung suggeriert oder direkt durch progressive Muskelentspannung herbeigeführt. Eine andere Herangehensweise ist das Angleichen von normalerweise unbewusst ablaufenden Prozessen (z. B. Atmung oder Lidschlag) an die Suggestionen (Pacing and Leading). Mithilfe passender Suggestionen kann sogar die Hypnose selbst eingeredet werden. Dabei werden gelegentlich Stufen von einer bestimmten Anzahl langsam abwärts gezählt; mit jeder Stufe wird eine zunehmende Entspannung angestrebt, bis mit der letzten Stufe die Hypnose induziert sein kann. Auch Kombinationen verschiedener Techniken sind denkbar.

Die Trance kann nach Belieben vertieft werden, wenn der Proband keine unbewussten Widerstände gegen eine Vertiefung der Trance leistet. Meistens analog dazu nimmt die Kritikfähigkeit des Bewusstseins ab.

Eine hypnotische Trance kann verschiedenartig induziert werden. Grundlegend wird zwischen

   direkten (autoritären, paternalen) und
   indirekten (permissiven, maternalen) Verfahren unterschieden.

Während die direkte Variante meist mit befehlsähnlichen Suggestionen arbeitet, haben die Sprachmuster der indirekten einen eher erlaubenden oder gewährenden Charakter.