Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy

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  • Mervin Smucker, Mitarbeiter von Aaron Beck und Jeffrey Young

In den vergangenen Jahren wurde der Begriff der Kognition zusätzlich erweitert, sodass nun auch bildliche und verbalisierte Darstellungen integriert werden. Es hat sich gezeigt, dass Imaginationsübungen besonders wirkungsvoll sind bei Angststörungen, die mit wiederkehrenden traumatischen Bildern verbunden sind. Der Einsatz von Imaginationen als primäres Mittel ermöglicht es dem Therapeuten, einen Zugang zu den traumabezogenen Kognitionen zu finden und diese somit zu modifizieren. Wichtig ist hierbei, dass der Therapeut eine unterstützende Funktion hat und nur der Patient bestimmt, was er imaginiert. Des Weiteren verhält sich der Therapeut non-direktiv und bestärkt den Patienten in seiner Imagination und dem entstehenden sokratischen Dialog.

IRRT verläuft in drei Phasen: Die erste Phase ist die der imaginativen Exposition, in der traumatische Erinnerungen aktiviert und die dazugehörigen "heißen" Emotionen identifiziert werden. "Heiße" Emotionen repräsentieren die schlimmsten Momente des Traumas und die damit verbundenen Gefühle.

Danach folgt die Phase der Modifikation der bildlichen Vorstellung, die dazu dient, traumatische Erinnerungen durch adaptive, kontrollierbare Vorstellungen zu ersetzen. Somit erlebt der Patient im Hier und Jetzt ein Gefühl der Kontrolle über die traumatische Situation.

Abschließend kommt es zur Phase der selbstschützenden Imagination, in der die traumabezogenen destruktiven Gedanken und Schemata modifiziert werden. Es soll ein Dialog geschaffen werden zwischen Kind und Erwachsenem, sodass der Betroffene das Kind, das er einst war, imaginativ retten kann. Der Erwachsene kann dem Kind mit seinen Fähigkeiten helfen, indem er z. B. das Kind tröstet oder dafür sorgt, dass der Täter eingesperrt wird.

IRRT ist besonders geeignet für Opfer von sexuellem Missbrauch sowie für andere Arten von Traumatisierungen, die mit Angstgefühlen verbunden sind.

Kontraindiziert für diese Methode sind der aktuell bestehende enge Täterkontakt, eine diagnostizierte Schizophrenie oder eine vorliegende Depression mit hoher Suizidalität. Problematisch sind auch Patienten, die nur über vage und unklare Traumaerinnerungen verfügen. Gleichzeitiger Alkohol- oder Drogenkonsum ist ebenfalls nicht mit dieser Methode vereinbar.

Ziel der Therapie ist es,

   die physiologische Erregung des Patienten zu reduzieren,
   Flashbacks und Intrusionen aufzulösen,
   die traumatische Vorstellung durch Bewältigungsstrategien zu ersetzen,
   destruktive traumabezogene Gedanken und Schemata zu modifizieren und
   die Fähigkeit zum Selbstschutz und zur affektiven Selbstregulation zu steigern.


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