Psychodynamische Theorien: Unterschied zwischen den Versionen
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** Ort der Fantasien, Vorstellung, Affektwahrnehmung, Affektregulation, Symbolisierung | |||
** Prüfung/Bewältigung der Realität, Unterscheidung Realität/Fantasie | |||
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Version vom 18. Januar 2016, 17:34 Uhr
Neurose
- Gruppe von seelisch bedingten Krankheiten
- Symptome beruhen auf
- inneren unbewusten Konflikten
- Versuch, Symptomen einen Sinn zu geben (Konfliktlösung) und biograpisch zu verstehen
- Symptome → Audruck einer spezifischen Verarbeitung von Konflikten mit den primären Bezugspersonen in verschiedenen Entwicklungsstadien
- Entwicklungsstörungen des Ichs, des Selbst oder der Objektbeziehungen
- psychischen Traumata
- inneren unbewusten Konflikten
- Abgrenzung Normalität - Neurose rein quantitativ
- allgemeine Neurosenlehre: Psychodynamik seelischer Vorgänge
- spezielle Neurosenlehre: Beschreibung einzelner Neuroseformen, z.B. Angstneurose, depressive Neurose
- Symptomneurose: Konfliktbewältigung verursacht Symptome → ich-dyston
- Charakterneurose: Konfliktbewältigung verursacht Verformung der Persönlichkeit (→ Persönlichkeitsstörung) → ich-synton
- Verlauf abhängig von
- infantile Entwicklung (Vulnerabilität, Traumatisierung)
- Ich-Stärke
- sekundärer Krankheitsgewinn (= Konditinierung durch Zuwendung durch Partner, Gesellschaft)
- psychosoziale Abwehrformen (→ Stabilisation durch z.B. komplementäre Beziehungsmuster)
Krankheitslehre
- Lehre vom Unbewussten
- Triebtheorie
- Entwicklungspschologie
- Konfliktpsychologie
- Ich-Psychologie
- Selbstpsychologie
- Objektbeziehungspsychologie
- Affektpsychologie
Lehre vom Unbewussten
- Grundanahme der Psychoanalyse: Seelenleben im Wesentlichen unbewusst
- betrifft Handlungen, Haltungen und Muster der (emotionalen und kognitiven) Bewertung
- Unbewusstes - Vorbewusstes - Bewusstsein
- dynamisches Unbewusstes nur zu erkennen in
- neurotischen Symptomen
- Fehlhandlungen
- Träumen/Fantasien → Traumanalyse
- sich wiederholende Beziehungsmuster (Wiederholungszwang)
- Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmalen, die nicht willentlich gesteuert sind
- das Unbewusste → Primärvorgang
- Verdichtung, Verschiebung, Zeitlosigkeit, keine Logik, impulshaftes Handlen
- Lust-Unlust-Prinzip
- das Bewusstein (Vorbewusste) → Sekundärvorgang
- logisches und realitätsbezogenes Handeln
- Realitätsprinzip
Strukturmodell
- "seelischer Apparat"
- topographisches Modell: bewusst - vorbewusst - unbewusst
- Instanzenmodell: Es, Ich, Über-Ich → Konflikte
- Es:
- primäre Grundbedürfnisse (→ Trieblehre)
- unbewusst
- Ausgangspunkt aller Entwicklung → Suche nach Wegender Triebbefriedigung
- alle körpernahen Wünsche
- Lustprinzip
- Ich:
- entsteht aus dem Triebapparat
- dient der Unlustvermeidung
- Sinnesfunktionen/Wahrnehmung
- Realitätsprinzip
- vermittelt zwischen basalen Bedürfnissen (Trieben), verinnerlichten Werten (Über-Ich) und den Anforderungen der Realität
- Über-ich:
- Gewissen, Selbstbeobachtung, Idealbildung → Zensor, Richter → Schuldgefühle, Minderwertigkeit
- z.T. unbewusst
- Ideal-Ich: ethisch-moralische Idealvorstellungen, verinnerlichte Werte und Normvorstellungen
- Es:
Trieblehre
- Mensch durch biologische Grundbedürfnisse bestimmt
- Triebe =
- hypothethische biologische Entitäten (nicht naturwissenschaftlich nachweisbar)
- somatischer Ursprung
- psychische Repräsentanz = Wünsche, Bedürfnisse, Affekte
- primärer Antrieb → Arbeitsanforderung für Ich und Über-Ich
- Ziel: Befriedigung = Aufhebung von Spannung
- benötigen Objekt (eigene/andere Person)
- seelischer Apparat → Wege der Triebbefriedigung finden = Überleben
- übergeordnete Konzepte:
- Sexualtrieb = Libido: Zuwendung, Kontakt, Zärtlichkeit, Sexualität → Bindung
- Aggressionstrieb = Destrudo: Verteidigung, Durchsetzung, Macht → Unterbrechung von Bindung
- (gegen sich selbst gerichtet: Todestrieb = Thanatos)
Ich-Psychologie
- autonome Ich-Funktionen =
- Wahrnehmung, Denken, Handeln, Sprache, Motorik, Gedächtnis
- Anpassungsleistung
- Automatisierung/Verinnerlichung der permanenten Anpassungsleistung
- nicht aus Konflikten stammend, vom Triebapparat unabhängig
- Ich =
- Entwicklung nicht aus dem Es, sondern aus Ich-Kernen (= Anlagen des Neugeborenen)
- Träger des Bewusstseins
- Ort der Fantasien, Vorstellung, Affektwahrnehmung, Affektregulation, Symbolisierung
- Prüfung/Bewältigung der Realität, Unterscheidung Realität/Fantasie