Psychotherapie-2017-22-1: Unterschied zwischen den Versionen

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"Psychotherapie", CIP-Medien, 2017, Band 22-1
"Psychotherapie", CIP-Medien, 2017, Band 22-1


== Gefühlsregulation in der Dialektisch-Behavioralen Therapie - Höschel/Höschel/Chrysanthou ==
== Gefühlsregulation in der Dialektisch-Behavioralen Therapie ==


* Gefühlsregulationsstörung als zentrales Merkmal → Erleben intensiver negativer Gefühle → Ohnmacht/Hilflosigkeit → Stress
* Gefühlsregulationsstörung als zentrales Merkmal → Erleben intensiver negativer Gefühle → Ohnmacht/Hilflosigkeit → Stress
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* entgegengesetztes Handeln
* entgegengesetztes Handeln
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== EFT ==
* Fokus: emotionale Veränderung → Kognition, Verhalten
* Basis:
** personzentrierte T. → Empathie, Akzeptanz, Authentizität
** Gestalttherapie → Stühlearbeit
* Emotion = automatische Bewertung von Sinnesreizen im Hinblick auf Bedürfnisse/Wünsche/Ziele → Handlungsbereitschaft, Kognitionen
* emotionale Schemata = angeborene psychomotorische Programme + Erfahrungen → affektiv, kognitiv, motivational, behavioral
* Selbstorganisation = körperliches Erleben + kognitive Prozesse (einordnen, erklären) → Narrativ
*# implizite automatische amotionale Verarbeitungsprozesse:
*#* emotionale Schemata, adaptiv/maladaptiv
*#* aus dyadischer Erfahrung der Affektregulation
*# explizie Verarbeitungsprozesse (→ Mentalisierung)
*#* Emotionen wahrnehmen, zuwenden, symbolisieren, akzeptieren, einordnen, verstehen, regulieren
* Typen von Emotionen:
*# primär adaptiv
*# primär maladaptiv (häufig Angst, Scham, Einsamkeit)
*# sekundär: Regulation primärer Emotionen
* instrumentell: z.B. beleidigt → manipulativ

Version vom 12. April 2017, 22:54 Uhr

"Psychotherapie", CIP-Medien, 2017, Band 22-1

Gefühlsregulation in der Dialektisch-Behavioralen Therapie

  • Gefühlsregulationsstörung als zentrales Merkmal → Erleben intensiver negativer Gefühle → Ohnmacht/Hilflosigkeit → Stress
  • DBT für BPS, Sucht, Essstörung, PTSD, ADHS, Depression
  • DBT-ACES: "Accepting the Challenges of Exiting the System" = 2. Stufe nach Standard-DBT
  • Ziele:
    1. Aufnahme einer normativen, produktiven und belohnenden Arbeits- oder Ausbildungstätigkeit (1. Arbeitsmarkt)
    2. Unabhängigkeit vom psychiatrischen Versorgungssystem: eigene Wohnung, eigene Finanzen, eigene Arbeits- und Freizeiteinteilung
    3. Aufbau normativer sozialer Netze außerhalb des Gesundheitssystems
  • Ätiologie:
    1. biologische Vulnerabilität:
      1. Sensibilität/Auslösbarkeit
      2. Intensität
      3. Abklingen/Beruhigung
    2. invalidierende Umwelt:
      • mangelnde Ausbildung mentaler Funktionen, Differenzierung Befürchtung - Realität ("sichere Katastrophe")
      • Selbstinvalidierung → Insuffizienz, Andersartigkeit
      • Gefühlsvermeidung/-unterdrückung → körperliche Spannung, Dichotomie "intensive Gefühle" - "keine Gefühle/Leere"

6 Validierungsstrategien

  Therapeutenverhalten erzegt beim Patienten
V1 Aufmerksamkeit Wertschätzung
V2 Reflexion Akzeptanz, Interesse, Perspektivenwechsel
V3 Verbalisierung Mentalisierung
V4 Verständnis biographisch Reduktion Scham/Schuld
V5 Verständnis aktuell Validierung, Konsequenzen → Kettenanalysen + Lösungsanalysen
V6 radikale Echtheit Selbstwert, Entpathologisierung, Zutrauen in Kompetenz

Skills

  • Module:
    1. Achtsamkeit
    2. Stresstoleranz
    3. Emotionsregulation
    4. Zwischenmenschliche Fertigkeite
    5. Selbstwert
  • Basics:
    • Spannungsprotokoll
    • 31 Skills
  • Skillketten
    • Sinne: Hören, Riechen, Schmecken, Spüren
    • Gedanken: Gehirnjogging
    • Handlung: Sport
    • Körper: Atmung, Anspannung
  • 3 Fragen zu Emotionen: angemessen, kontrollierbar, hilfreich?
  • Emotionsregulation:
Bereich Ziele Skill
1. Situationsselektion
  • Stimuluskontrolle
  • Konfrontation
  • Brücken abreißen und neue bauen
  • angenehme Gefühle sammeln
  • Bauen von Verantwortung
2. Situationsveränderung  
  • Problemlösen
  • Orientierung auf Ziel, Beziehung, Selbstachtung
3. Aufmerksamkeitslenkung
  • konzentriert, wirkungsvoll
  • Krisenbewältigung
  • TAIM
  • Ablenkung
  • Beruhigung durch 5 Sinne
  • Moment besser machen
4. Veränderung der Bewertung"  
  • radikale Akzeptanz
  • nicht bewerten
  • Fakten überprüfen
5. emotionale Reaktion  
  • Verwundbarkeit verringern: Schlafen, Essen/Trinken, Gesundheit, Drogen
  • offene Hände, leichtes Lächeln
6. Handlung
  • gestörte Planung: impulsiv statt langfristig-rational
  • Ziel: Handlungstendenz ≠ Handlung
  • Achtsamkeitstraining → Entkopplung
  • Wahrnehmen, Beschreiben
  • STOP:
    • Stop
    • take a step back
    • observe
    • proceed mindfully
  • Pro-und-Contra-Listen
  • entgegengesetztes Handeln

EFT

  • Fokus: emotionale Veränderung → Kognition, Verhalten
  • Basis:
    • personzentrierte T. → Empathie, Akzeptanz, Authentizität
    • Gestalttherapie → Stühlearbeit
  • Emotion = automatische Bewertung von Sinnesreizen im Hinblick auf Bedürfnisse/Wünsche/Ziele → Handlungsbereitschaft, Kognitionen
  • emotionale Schemata = angeborene psychomotorische Programme + Erfahrungen → affektiv, kognitiv, motivational, behavioral
  • Selbstorganisation = körperliches Erleben + kognitive Prozesse (einordnen, erklären) → Narrativ
    1. implizite automatische amotionale Verarbeitungsprozesse:
      • emotionale Schemata, adaptiv/maladaptiv
      • aus dyadischer Erfahrung der Affektregulation
    2. explizie Verarbeitungsprozesse (→ Mentalisierung)
      • Emotionen wahrnehmen, zuwenden, symbolisieren, akzeptieren, einordnen, verstehen, regulieren
  • Typen von Emotionen:
    1. primär adaptiv
    2. primär maladaptiv (häufig Angst, Scham, Einsamkeit)
    3. sekundär: Regulation primärer Emotionen
  • instrumentell: z.B. beleidigt → manipulativ