Schematherapie: Unterschied zwischen den Versionen
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== Schemamodi == | == Schemamodi == | ||
Schemamodi | * Schemamodi = Schemata, die bei einem Menschen in einem konkreten Augenblick aktiv sind | ||
* funktional/dysfunktional sein | |||
* dysfunktionale Schemamodi = Teile des Selbst, die in mehr oder minder starkem Maße von anderen Aspekten des Selbst abgeschnitten | |||
* bei BPS → sehr große Zahl von Schemata und Bewältigungsreaktionen in ständigem Wechsel | |||
* 10 Schemamodi in 4 Kategorien: | |||
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! Kategorie ! Schemamodus | |||
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| 1. Kind-Modi | |||
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* 1. verletzbares Kind (auch: verlassenes, missbrauchtes, misshandeltes, Entbehrung erlebendes, zurückgewiesenes Kind) | |||
* 2. verärgertes Kind (wegen Nichterfüllung seiner Bedürfnisse; handelt, ohne an die Folgen zu denken) | |||
* 3. impulsives/undiszipliniertes Kind (handelt rücksichtslos nach seinen seinen Wünschen/Neigungen, ohne an die Konsequenzen zu denken) | |||
* 4. glückliches Kind (zentrale emotionale Bedürfnisse sind im Moment erfüllt) | |||
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| 2. Dysfunktionale Bewältigung<br />(<→ Bewältigungsstile) | |||
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* 5. bereitwillig Sich-Ergebender (unterwirft sich dem Schema, wird zum passiven, hilflosen Kind, das anderen nachgibt) | |||
* 6. Überkompensierender (wehrt sich, indem er andere schlecht behandelt oder andere extreme Verhaltensweisen zeigt, um das Schema zu widerlegen) | |||
* 7. distanzierter Beschützer (löst sich emotional vom Schema, praktiziert Substanzmittelmissbrauch, meidet andere oder praktiziert andere Formen der Flucht) | |||
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| 3. Dysfunktionale Eltern-Modi | |||
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* 8. strafender Elternteil (straft den Kind-Modus, weil dieser angeblich "böse" ist) | |||
* 9. fordernder Elternteil (drängt das Kind ständig, übertrieben hohen Anforderungen zu genügen) | |||
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| 4. gesunder Erwachsener | |||
| 10. soll in der Therapie gestärkt werden | |||
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* in der Therapie auch individuelle Namen, die Patient passens findet | |||
[[Kategorie:Therapie]] | [[Kategorie:Therapie]] |
Version vom 8. Februar 2016, 16:09 Uhr
Grundlagen
- "dritte Welle" der KVT
- Jeffrey E. Young
- Weiterentwicklung der "kognitiven Therapie für Persönlichkeitsstörungen" (A. Beck)
- Hypothese: erlernte Grundschemata → Befriedigung von Grundbedürfnisse → Verhaltenssteuerung
- v.a. für Pat. mit schweren Persönlichkeitsstörungen
- Schema = Muster aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen, Körperempfindungen
- "frühe maladaptive Schemata" =
- "ein weitgestrecktes, umfassendes Thema oder Muster,
- das aus Erinnerungen, Emotionen, Kognitionen und Körperempfindungen besteht,
- die sich auf den Betreffenden selbst und seine Kontakte zu anderen Menschen beziehen,
- ein Muster, das in der Kindheit oder Adoleszenz entstanden ist,
- im Laufe des weiteren Lebens stärker ausgeprägt wurde und
- stark dysfunktional ist."
- entstehen durch wiederholte schädigende Erlebnisse in Kindheit und Adoleszenz
- traumatische Erlebnisse
- Nichterfüllung/Übererfüllung ("Zuviel des Guten") wesentlicher Grundbedürfnisse durch frühe Bezugspersonen
- selektive Internalisierung bzw. Identifikation mit wichtigen Bezugspersonen
- Aufrechterhaltung durch Wunsch nach Konsistenz → Schema fühlt sich aufgrund seiner Vertrautheit als "richtig" → Attraktivität (→ psychodynamisch: unbewusster neurotischenr Konflikt, repetitiv-dysfunktionales Schema)
- Schemata = (psychodynamisch) Introjekt + Emotionen/Körperempfindungen/Erinnerungen → starke Resistenz gegen Änderungen
- dysfunktionale Verhaltensweisen = Reaktion auf Schema (nicht Teil des Schemas)
- Therapie:
- Identifikation der wirksamen Schemata
- Verständnis der Entwicklung der Schemata
- Behandlungsstrategie → nur durch erlebnis- und handlungsorientierte Anteile verhaltensändernd wirksam
- therapeutische Beziehung → durch Therapeut nachträglich (begrenzte) elterliche Fürsorge → Erkennung und Erfüllung seiner Kernbedürfnisse
maladaptive Schemata
Domäne | Schema |
---|---|
1. Abgetrenntheit und Ablehnung |
|
2. Beeinträchtigung von Autonomie und Leistung |
|
3. Beeinträchtigungen im Umgang mit Begrenzungen |
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4. Fremdbezogenheit |
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5. Übertriebene Wachsamkeit und Gehemmtheit |
|
- bedingungslos gültig → frühe Entstehung
- bedingt gültig → spätere Entstehung (teils als Reaktion auf frühes Schema)
- Unterwerfung
- Selbstaufopferung
- Streben nach Zustimmung und Anerkennung
- Emotionale Gehemmtheit
- Überhöhte Standards/Übertrieben kritische Haltung
Bewältigungsstile und Bewältigungsreaktionen
- drei maladaptive Bewältigungsstile = Ansammlung von Bewältigungsreaktionen, um sich dem Schema anzupassen
- Situation → Schema → Bewältigungsstil → Bewältigungsreaktion
Bewältigungsstil | Bewältigungsreaktion |
---|---|
Sich-Fügen | in Schema fügen, "Kinderrolle " übernehmen, z. B. Partnerwahl, die ihn so behandeln, wie es der verletzende Elternteil getan hat |
Überkompensation | entgegengesetzt zu dem Schema verhalten (z. B. Schema "Unzulänglichkeit" → Perfektion; Schema "Unterwerfung" → andere unterwerfen) |
Vermeiden | verhalten, dass Schema möglichst nicht aktiviert wird (z.B. Gefühle unterdrücken, Alkohol trinken, Zwang entwickeln, Beziehungen oder Herausforderungen vermeiden) |
Schemamodi
- Schemamodi = Schemata, die bei einem Menschen in einem konkreten Augenblick aktiv sind
- funktional/dysfunktional sein
- dysfunktionale Schemamodi = Teile des Selbst, die in mehr oder minder starkem Maße von anderen Aspekten des Selbst abgeschnitten
- bei BPS → sehr große Zahl von Schemata und Bewältigungsreaktionen in ständigem Wechsel
- 10 Schemamodi in 4 Kategorien:
Kategorie ! Schemamodus | |
---|---|
1. Kind-Modi |
|
2. Dysfunktionale Bewältigung (<→ Bewältigungsstile) |
|
3. Dysfunktionale Eltern-Modi |
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4. gesunder Erwachsener | 10. soll in der Therapie gestärkt werden |
- in der Therapie auch individuelle Namen, die Patient passens findet