Schmerzstörung: Unterschied zwischen den Versionen

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* meist Mischbild aus peripheren Prozessen (z.B. Muskelulatur) und Schmerzzentralisierung
== Grundlagen ==
 
* meist Mischbild aus peripheren Prozessen (z.B. Muskulatur) und Schmerzzentralisierung
* Cave:''' fehlende organische Befunde bei Schmerzstörung normal und kein Beleg für psychische Störung/Genese'''
* "somatoforme" Störung fraglich → Schmerz nie objektiv belegbar
* immer sensorische und emotionale Faktoren
* Ursachenzuschreibung schwierig → biopsychosoziales Modell
* DD Somatisierungsstörung: meist weitere funktionelle Beschwerden
* DD Somatisierungsstörung: meist weitere funktionelle Beschwerden
* Ätiologie:
** kindliche Belastung → Vulnerabilität
** späterer Auslöser
** psychovegetative/psychomotorische Spannungszustände und Fehlhaltungen
* siehe auch [[FMS]]
== Diagnose ==
* Schmerzanamnese:
* Schmerzanamnese:
** Lokalisation, Charakteristik, Verlauf
** Lokalisation, Charakteristik, Verlauf
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** biographische Anamnese
** biographische Anamnese
** Sozialanamnese → psychosoziale Belastungen
** Sozialanamnese → psychosoziale Belastungen
* Ätiologie:
* DD:
** kindliche Belastung → Vulnerabilität
** funktionelle Störung
** späterer Auslöser
** Schmerzstörung mit psychologischen Faktoren: F54
* psychotherapeutische Therapieziele:
** Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren: F45.41
** Anhaltende somatoforme Schmerzstörung: F45.40
 
== Therapie ==
 
* psychotherapeutische '''Therapieziele''':
** Besserung der Komorbidität  
** Besserung der Komorbidität  
** Besserung der Schmerzbewältigung → Lebensqualität
** Besserung der Schmerzbewältigung → Lebensqualität, Leistungsfähigkeit
** psychosomatisches Schmerzverständnis
** psychosomatisches Schmerzverständnis
** Affektwahrnehmung/-differenzierung → Schmerz statt Angst, Scham, Wut, ...
** Affektwahrnehmung/-differenzierung → Schmerz statt Angst, Scham, Wut, ...
** Linderung der Schmerzsymptomatik
** selbstwirksamkeit, Auflösung negativer Kontrollüberzeugungen
** bessere Konfliktbewältigung
*+ Aktivitätsaufbau: "Durchhalter" vs. "Vermeider" → Schonverhalten abbauen, Belastungsgrenzen kennen
* Vorgehen:
** Zugang über Symptom (→ Problem des Patienten)
** Wechsel zwischen Exploration und Information
** Kategorisierung psychogen vs. somatogen vermeiden → bio-psycho-sozial
* Entspannungsverfahren obligat
* Prognose schlecht bei Rentenbegehren


== Fibromyalgiesyndrom ==
== Weblinks ==


* msukuloskelettale Schmerzstörung
* http://www.schmerzpsychoedukation.de/
* meist weitere funktionelle Störungen
* evtl. Subgruppen
* Diagnose:
** chron. Schmerzen in mehreren Körperregionen
** Steifigkeit, Schwellungsgefühl in Händen, Füßen, Gesicht
** Müdigkeit, Schlafstörungen
** Schmerzempfindlichkeit erhöht
** meist komorbide Depression
* Ätiologie:
** Störung der zentralen Schmerzempfindlichkeit → kindliche Prägung, Bindung
** Hyporeaktivität HHA-Achse
* Therapie:
*# körperliche Aktivierung, aerobes Ausdauertraining
*# antidepressive Medikation: TZA, SNRI
*# Psychotherapie


[[Kategorie:Schmerz]]
[[Kategorie:Schmerz]]

Aktuelle Version vom 24. Oktober 2018, 09:47 Uhr

Grundlagen

  • meist Mischbild aus peripheren Prozessen (z.B. Muskulatur) und Schmerzzentralisierung
  • Cave: fehlende organische Befunde bei Schmerzstörung normal und kein Beleg für psychische Störung/Genese
  • "somatoforme" Störung fraglich → Schmerz nie objektiv belegbar
  • immer sensorische und emotionale Faktoren
  • Ursachenzuschreibung schwierig → biopsychosoziales Modell
  • DD Somatisierungsstörung: meist weitere funktionelle Beschwerden
  • Ätiologie:
    • kindliche Belastung → Vulnerabilität
    • späterer Auslöser
    • psychovegetative/psychomotorische Spannungszustände und Fehlhaltungen
  • siehe auch FMS

Diagnose

  • Schmerzanamnese:
    • Lokalisation, Charakteristik, Verlauf
    • schmerzmodulierende Faktoren
    • bisherige Untersuchungen/Therapien/Medikamente
    • biographische Anamnese
    • Sozialanamnese → psychosoziale Belastungen
  • DD:
    • funktionelle Störung
    • Schmerzstörung mit psychologischen Faktoren: F54
    • Chronische Schmerzstörung mit somatischen und psychischen Faktoren: F45.41
    • Anhaltende somatoforme Schmerzstörung: F45.40

Therapie

  • psychotherapeutische Therapieziele:
    • Besserung der Komorbidität
    • Besserung der Schmerzbewältigung → Lebensqualität, Leistungsfähigkeit
    • psychosomatisches Schmerzverständnis
    • Affektwahrnehmung/-differenzierung → Schmerz statt Angst, Scham, Wut, ...
    • selbstwirksamkeit, Auflösung negativer Kontrollüberzeugungen
    • bessere Konfliktbewältigung
  • + Aktivitätsaufbau: "Durchhalter" vs. "Vermeider" → Schonverhalten abbauen, Belastungsgrenzen kennen
  • Vorgehen:
    • Zugang über Symptom (→ Problem des Patienten)
    • Wechsel zwischen Exploration und Information
    • Kategorisierung psychogen vs. somatogen vermeiden → bio-psycho-sozial
  • Entspannungsverfahren obligat
  • Prognose schlecht bei Rentenbegehren

Weblinks