Wahn

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Zusammenfassung von http://de.wikipedia.org/wiki/Wahn

Grundlagen

  • inhaltliche Denkstörung
  • Auftreten bei
    • schizophrenen Psychosen
    • schwere Depression mit psychotischen Symptomen: Verarmungswahn, Schuldwahn, Katastrophendenken
    • Manie mit psychotischen Symptomen: Größenwahn, überwertige Ideen
    • Demenzen (> 60%): von anderen Menschen bestohlen zu werden, dass sich eine fremde Person in der Wohnung aufhält oder aufgehalten hat (Phantom-Boarder-Symptom)
    • Alkoholkrankheit/Suchterkrankungen: oft isolierter Wahn, Z.B. Eifersuchtswahn
  • DD Zwangsgedanken

Definition

  • subjektive Gewissheit (Ich-Syntonie)
  • Unkorrigierbarkeit/Unbeeinflussbarkeit
  • Unmöglichkeit des Inhalts

Formen

  • Beeinträchtigungswahn/Verfolgungswahn
  • Beziehungswahn, v.a. bei paranoischen Formen
  • Verarmungswahn
  • Größenwahn (Megalomanie)
  • Schuldwahn/Versündigungswahn
  • Krankheitswahn
  • Nichtigkeitswahn
  • Eifersuchtswahn
  • Induzierter Wahn – Folie à deux

Ausprägungen

  • Wahnstimmung: Vorstufe
  • systematisierter Wahn
  • "Erklärungswahn": bei Schizophrenien zur Erklärung anderer Symptome, z.B. akustische Halluzinationen
  • "Zeiger der Schuld": beim Schizophrenen nach außen (mit ihm als Zentrum), beim Depressiven nach innen, d. h. zu sich selbst „zeigt“.

Wenn der Wahninhalt als mit der psychischen Grundstimmung der Betroffenen übereinstimmend erlebt wird, spricht man in der Psychiatrie von einem synthymen Wahn. Von parathymen Wahneinfällen wird dagegen gesprochen, wenn Psychiater die psychische Gestimmtheit der Betroffenen nicht als mit dem Wahninhalt übereinstimmend empfinden.

Bei einer anhaltenden wahnhaften Störung treten in der Regel Wahninhalte auf, die Außenstehende als in sich relativ schlüssig und nicht bizarr empfinden. Reale Ereignisse werden dabei in den Wahninhalt einbezogen. Eine anhaltende wahnhafte Störung gilt als chronisch und kaum behandelbar.

Komplexe, in sich geschlossene „Wahnsysteme“ nennt man auch Paranoia. In diesem Fall wird nicht von einer schizophrenen Psychose gesprochen, da bei den Betroffenen keine sonst für die Schizophrenie typischen Symptome (Ich-Störungen, formale Denkstörungen, Halluzinationen usw.) festgestellt werden. Als „Paranoiker“ werden Menschen bezeichnet, die Psychiater als geordnet, logisch und bis auf den Wahn psychisch völlig unauffällig wahrnehmen. Als typisch paranoisch gilt z. B. eine Überzeugung, dass andere Menschen sich gegen die betroffene Person verschwören, hinter dem Rücken über sie reden und Komplotte schmieden. Dies alles wird mit Argumenten ausgebaut, denen Psychiater einen logischen und realistischen Gehalt zusprechen.