Begriffe Störungen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus psych-med
(Die Seite wurde neu angelegt: „== ADHS == * Entwicklungsstörung, dimensionale Merkmalsverteilung * multifaktoriell, 80% genetisch * Neurotransmitter-Störung: Dopamin, Noradrenalin * Prävale…“)
 
 
(9 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 52: Zeile 52:
== Angststörungen ==
== Angststörungen ==


* Formen:
** Panikstörung → Panikattacken
** Agoraphobie
** spez. Phobie
** soz. Phobie
** GAS
* Ätiologie:
** 2-Faktoren-Modell nach Mowrer
** Vulnerabilitäts-Stress-Modell
** Teufelskreis körperliche Symptome - kogn. Bewertungen
* DD: Asthma, Angina pectoris, Hyperthyreose, Phäochromozytom
* FB: ACQ, BSQ, MI
* DD Realangst, z.B. Progredienzangst
* Therapie:
** Psychoedukation
** Motivation &rarr, "in die Angst"
** Bedingungsanalyse
** Vermeidungs-/Sicherheitsverhalten
** Makroebene
** Sport
* Expositionstherapie:
** in vivo/in sensu, graduiert/massiert (flooding), alleine/mit Therapeut, Einzel/Gruppe
** vorher:
*** Was ist die zentrale Befürchtung? Wie vermeidet der Pat.?
*** interozeptive Exposition = Provokationsübungen
** in Expo Befürchtungen benennen → PFC → Amygdala ↓
* Wirkung:
** Habituation
** Inhibitionslernen → flooding, Generalisierung (Variation, Wdh., Kontext), Expos "Ausschleichen"
* Medikation:
** SSRI/SNRI → niedrige Dosis
** Prüfungsangst: β-Blocker
** BZD kontraindiziert
** Escitalopram, Paroxetin, VLX
** bei GAS: Pregabalin


== Anorexie ==


[[Kategorie:Störungen]]
* Prävalenz 0,5%
* m:w = 1:10
* Alter 15-19J., sinkend
* Mortalität 10%
* Heilung 50%, chronisch 30%
* Ätiologie:
** PD: Autonomie/Kontrolle, Oralität (Vermeidung Erwachsenwerden)
** systemisch-familiendynamisch
** soziokulturell
* Symptome:
*# Untergewicht
*# Körperschemastörung
*# Angst vor Essen(Gewicht
*# hormonelle Störung
*# Sport, Bewegungsdrang
*# hoher Leistungsanspruch
* somatisch:
** Bradykardie/Hypotonie
** Haarausfall
** verzögerte Magen-Darmpassage, Obstipation
** Hypercholesterinämie, Leukopenie → normalisieren sich nach Gewichtszunahme
** Hypogonadismus, Amenorrhoe
* Therapie:
** störungsorientiert + störungsspezifisch
** Vernetzung
** Gewichtsmonitoring
** Motivation/Ambivalenz
** systemisch → Angehörige
* Ziele:
** Normalisierung KG
** Normalisierung Essverhalten
** körperliche Folgen
** emotionale, kognitive, soziale Probleme
** soziale Integration
* Setting:
** ambulant: Rahmenbedingungen klären, engmaschige Vernetzung, Gewicht +200-500g/Woche
** tagesklinisch: chronischer Verlauf, poststationär, Familienanbindung
** stationär:
*** Indikation: starkes Untergewicht (BMI < 15, Perzentile < 3), rasche Abnahme (20% in 6 Monaten), Abnahme trotz Therapie, häusliche Faktoren, körperliche Komplikationen
*** Ziel: Gewichtsrestitution (BMi > 18, Perzentile > 10/25), Gewicht +500-1000g/Woche
*** Therapieverträge, Gewichtskurven
*** Intervalltherapie, Transfer-Planung
*** Normalisierung des Essverhaltens
* Zwangsernährung: ultima ratio Magensonde
* Pharmakotherapie: keine Evidenz, AD auch bei Depression negativ
* für Gewichstzunahme 100g/Tag ca. 800-1000 kcal/d zusätzlich (Cave Wasserenlagerungen)
* Kontrolle Elektrolyte
* Purging-Verhalten: Erbrechen, Laxantien
* exzessive körperliche Aktivität &rarr; Vertrag, Programm
 
== artifizielle Störung ==
 
* körperliche Symptome erfunden/selbst zugefügt/dramatisiert
* Doctor-Hopping
* Funktionalität: Zuwendung, Körperschemastörung (wahnhaft)
* Cave iatrogene Schädigung
* Münchhausen-by-proxy
 
== Autismus ==
 
* angeboren, unheilbar, tiefgreifende Entwicklungsstörung, Kommunikation + Informationsverarbeitung
* Symptome:
*# soziale Interaktion
*# Kommunikation
*# Stereotypien
* variable Ausprägung &rarr; ASS
* Prävalenz 2-3%, m:w=2:1
* DD Asperger-Autismus - frühkindlicher Autismus (Alter, Sprache, Intelligenz, Motorik)
* Therapie:
** Abbau störenden Verhaltens, Aufbau sozialer/kommunikativer Fertigkeiten
** Elterntraining
** Medikamente bei Komorbidität
** Tiertherapie
** Massage, "squeeze machine"
 
== Binge-Eating-Störung ==
 
* Prävalent 1-3%
* Kriterien (DSM-IV):
** Essanfälle mind. 2 Tage/Woche über 6 Monate
** Leiden dadurch
** keine gegensteuernden Maßnahmen, erhöhte Kalorienaufnahme
* Therapie:
** Besserung psychischer Symptome führt nicht zu Gewichtsabnahme
** dauerhafte Ernährungsumstellung (Einkaufen, Kochen, Essen)
** "Anti-Diät" = nicht restriktiv essen
** Sport/Bewegung
** bariatrische Chirurgie
* KVT: kein Effekt auf Gewicht!
** Stabilisierung Essverhalten (Stimuluskontrolle)
** Stressbewältigung, Emotionsregulation
** soziale Kompetenz
 
== bipolare Störung ==
 
* Prävalenz 3%
* rez. Verlauf, Suizidalität, Komorbidität (Angst, Essstörung, Substanzen, Impulskontrolle)
* Formen:
** Zyklothymie
** bipolar I
** bipolar II
** rapid cycling
* Manie:
** Compliance!
** Lithium &rarr; Dauertherapie (Probleme Compliance, Wirkungseintritt, Steuerung)
** akut: mood stabilizer + Atypikum
* Depression:
** erste Wahl: Quetiapin Monotherapie
** AD: nur SSRI/Bupropion, nur in Kombination mit mood stabilizer/Atypikum (z.B. Sertralin + Olanzapin)
* rapid cycling:
** > 4 manische Episoden/12 Monate
** keine AD!
** Kombination 2 mood stabilizer oder mood stabilizer + Atypikum (z.B. Lamotrigin + Olanzapin)
* Phasenprophylaxe:
*# Wahl: Lithium mono
*# Wahl: Lamotrigin
*# Carbamazepin, Valproat, Olanzapin, Aripiprazol
* Therapie:
** akut: Medikation
** Psychotherapie: KVT, IPSRT, FFT
** EKT
 
== Bulimia nervosa ==
 
* Prävalenz 1%
* Frauen zwischen 15-35 J.
* w:m = 20:1
* 20% PS (v.a. BPS)
* Ätiologie: PD Teufelskreis Essattacke &rarr; Scham/Schuld &rarr; Selbstabwertung &rarr; Essatttacke zur Emotionsregulation
* Symptome: Anorexie + Essattacken + Erbrechen
* Normal-/Übergewicht
* somatisch:
** Speicheldrüsen-Hypertrophie, Amylase &uarr;
** Karies
** Ösophagitis/Gastritis
** Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Alkalose
** Zyklusstörungen
* Ziele:
** Normalisierung Essverhalten
** psychische Probleme: dysfunktionale Kognitionen, Selbstwertgefühl
** körperliche Probleme
* Therapie:
** normalerweise ambulant
** Ambivalenz/Motivation
* Antidepressiva:
** wirksam gegen Essanfälle + Erbrechen
** Fluoxetin Hochdosis 60 mg
 
== Burnout-Syndrom ==
 
* Herbert Freudenberger 1974
* DGPPN-Positionspapier 2012
* nicht operationalisierbar &rarr; keine wissenschaftliche Diagnose
* persönliches Muster im Umgang mit Stress = "Selbstkonzept zur Rettung des Individuums in der neo.inhumanen Arbeitswelt"
* enttabuisiert Überlastungsphänomene &rarr; Diskrepanz Ärzte/Patienten
* Symptome:
** "persönlicher Burn-out" = emotionale Erschöpfung
** "klientenbezogener Burn-out" = Gleichgültigkeit, Zynismus
** "aufgabenbezogener Burn-out" = Erleben von Misserfolg, Sinnlosigkeit
* Therapie: Stressmanagement &rarr; Gratifikation, Job-Demand-Control-Model
 
== Essstörungen ==
 
* Hypothalamus &rarr; Sättigungs-/Hungerzentrum
* MEchanorezeptoren + Chemorezeptoren
* Gewicht nach BMI/Perzentile
* Screening bei Auffälligkeiten
* Gewicht unter Kontrolle
* FB: EDI-2, SIAB-S
* Refeeding-Syndrom: Phosphat-Verbrauch, Krea-Anstieg &rarr; Rhabdomyolyse, Nierenversagen, epileptische Anfälle, Koma
* Komplikationen: Ödeme, Perikarderguss, Bradykardie, Leukopenie, fT3-Hypothyreose, HCh, Obstipation,
* bei schmerzhaften Ödemen &rarr; Spironolacton
* Formen:
** Anorexie restriktiv/Purging
** Bulimie
** Bigne Eating
* Therapie:
** keine Wirksamkeit für Psychopharmaka!
** Olanzapin bei exzessivem Bewegungsdrang
** Nachsorge mind. 1 Jahr &rarr, Rückfallprophylaxe
* stationär:
** BMI < 15 oder < 3. Perzentile, häusliche Faktoren,
** therapeutenbegleitete Mahlzeiten, Lehrküche, Körperbild/Video, soziale Kompetenz, Sharing
** Eltern/Angehörige einbeziehen
 
== GAS ==
 
* DD:
** andere Angststörung
** Depression: Sorgen eher auf Vergangenheit bezogen
** Zwangsgedanken: Ich-Syntonie
* Störungsmodell:
** Vermeidung emotionaler Erregung &rarr; kognitive Vermeidung ("nicht zu Ende denken") verhindert Inhibition
** Unsicherheitsintoleranz
** unsichere Bindung, PS
* Therapie:
** Psychoeduaktion
** Selbstbeobachtung
** Stimuluskontrolle
** Entspannungstechniken
** kogn. Umstrukturierung
** Exposition in sensu = Sorgenkonfrontation
** Exposition in vivo = Gegenregulation unterlassen
* alternativ: metakognitive Therapie sensu Wells = Annahmen übe die Sorgen
* akzeptanzbasierte VT 7 ACT
 
== hypochondrische Störung ==
 
* zwischen somatoformer Störung - Angststörung / DSM: Zwangsstörung
* Sonderform Dysmorphophobie
* PD: Rückzug von Welt auf Körper, Körper als "Container" statt intepersonellem Containing
* Therapie:
** Exposition in sensu &rarr; welche Angst?
** Rückversicherungsverhalten
 
== Hysterie ==
 
* Somatisierung
* Konversion
* Dissoziation
* histrionische PS
 
== Impulskontrollstörungen ==
 
* DD Zwangsstörungen DD Sucht (Toleranz, Gewöhnung, Craving)
* Glücksspiel
* Pyromanie
* Kleptomanie
* Trochtillomanie, Dermatillomanie
* Kaufsucht
 
== komplexe PTSD ==
 
* frühe, andauernde, mehrfache Traumatisierung
* zusätzlich zu PTSD: Störung der Emotionsregulation, Dissoziation, negatives Selbstkonzept, dysfunktionale Kognitionen
* DESNOS, F62.0
* DD BPS
* Therapie: DBT-PTSD, CPT
 
== körperdysmorphe Störung ==
 
* = Dysmorphophobie
* selektive/verzerrte Wahrnehmung
* Symptome:
*# überwertige Überzeugung, entstellt zu sein
*# body checking
* Verhalten: zwanghafter Charakter, Rückversicherung oder Vermeidung
* Emotion: Ekel, Scham, soziale Ängste
* Gedanken: dauernde Beschäftigung, Selbstabwertung, überwertig/wahnhaft
* ICD-10: somatoforme Störung/Hypochondrie, wahnhafte Störung
* DSM: Zwangsspektrumsstörung
* Therapie:
** Aufmerksamkeitslenkung
** Exposition Spiegel/Video
** Sicherheitsverhalten, Kontrollieren
 
== Münchhausen-Syndrom ==
 
* artifizielle Störung
* Gefahr der iatrogenen Schädigung!
 
== Paraphilie ==
 
* Störung der Sexualpräferenz = von der Norm abweichend + Leiden/Beeinträchtigung
* Formen:
** Fetischismus
** Exhibitionismus
** Voyeurismus
** BDSM
** Pädophilie
** sonstige
 
== PTSD ==
 
* Trauma: objektive + subjektive Kriterien (Entsetzen, Angst, Ohnmacht)
* Risiko:
** sexuelle Übergriffe, menschengemachte Trauma
** med. Diagnosen, Eingriffe, Intensivstation
* Typ I/II
* Modell nach Ehlers/Clark:
*# Traumagedächtnis:
*#* ungenügende Elaboration (fragmentiert, desorganisiert)
*#* starke assoziative Verknüpfung (sensorische Wiedererinnerung = Emotion ohne Erinnerung)
*#* implizites Gedächtnis (Reiz-Generalisierung, schwierige Stimulusdiskrimination)
*# dysfunktionale Interpretationen: Assimilation, Über-Akkomodation
*# Vermeidungsverhalten: kognitiv, behavioral (Situationen, Orte, Dissoziation, Substanzen)
* Zahlen:
** 505 Remission nach 6 Monaten
** verzögerter Beginn bei 10%
** bei BPS 40-70%
** 50% nach Vergewaltigung
** 25% nach Gewalt
** 10& nach "Schicksalsschlag"
* Symptome:
*# Wiedererleben
*# Vermeidungsverhalten
*# dauerhafte Übererregung
* FB: IES, PDS, PTCI, SUD
* Therapie:
** Symptomlinderung: Kognitionen, Wiedererleben, physiologisch
** Stabilisierung eher kurz (Skills, Medikamente/Substanzen, Selbst-/Fremdgefährdung)
** KVT
*** Intrusionen: Skills, Triggeranalyse, Reizdiskrimination
*** Wiedererleben: Konfrontation in sensu
*** dysfunktionale Überzeugungen &rarr; Denkfehler ("überlebt!)"
*** Sicherheits-/Vermeidungsverhalten
*** Ressourcenstärkung
*** Beziehungsgestaltung (soziale Kompetenz, Selbstbehauptung)
*** psychosoziale Integration
* Verfahren:
** PE nach Foa
** IRRT nach Maercker
** kombinierte Therapie nach Ehlers
** EMDR
** CPT
** DBT-PTSD
** NET
* Medikation:
** keine Benzos &rarr; verschlechtern Prognose!
** SSRI: Paroxetin
** Atypika?
** Doxazosin bei Alpträumen
 
== Schlafstörungen ==
 
* Ein-/Durchschlaf, nicht erholsam
* Risikofaktor für psych. Erkrankung
* primär/sekundär (OSAS, Medikamente, RLS, Depression)
* oft subjektive Fehlbeurteilung
* Diagnostik:
** Schlafprotokolle
** OSAS-Screening: AHI (pro Stunde), CPAP bei > 20
** Polysomnographie
** PSQI
* Therapie:
** Stimuluskontrolle
** Entspannung
** Schlafrestriktion
** Schlafhygiene
** Lichttherapie, Sport!
** Medikation: Z-Substanzen, AD, Neuroleptika, Baldrian
* Alpträume: Doxazosin
 
== sexuelle Funtkionsstörungen ==
 
* Def: subjektive Unzufriedenheit
* Formen:
*# Appetenz
*# Aversion/Anhedonie
*# sex. Dysfunktion (Erektion, Lubrikation)
*# Anorgasmie
*# Ejaculatio praecox (SSRI!)
*# Vaginismus
*# Dyspareunie
*# Nymphomanie
 
== somatoforme Störungen ==
 
* Rief/Hiller/Barsky: Teufelskreismodell
** Interozeption/Self-Monitoring
** somatosensorische Amplifikation &rarr; Filtermodell
* dauerhafte HPA-Aktivierung
* PD: Körperbeziehungsstörung, Konversion, Affektäquivalente
* dysfuntionales Verhalten
* Formen:
** Somatisierung
** undifferenzierte Somatisierung
** somatoforme autonome Störung
** somatoforme Schmerzstörung
** F45.41
** Hypochondrie
** sonstige (Globus, Bruxismus)
* FB: BSI/SCL-90, PHQ/SSS, SOMS
* DSM-5: SSD
* Therapie:
** Aufmerksamkeit, Kognitionen, Emotionen, Verhalten
** BFB, Entspannung, soziale Kompetenz, Körpertherapie
 
== soziale Phobie ==
 
* übertriebene Ansprüche an sich selbst
* situativ/generalisiert
* DD ängstliche PS
 
== Ticstörungen ==
 
* vokal-motorisch
* einfach-komplex
* kurzzeitig willentlich unterdrückbar
* ab 6-12. LJ, meist spontane Besserung
* Tourette-Syndrom
* Therapie:
** symptomatisch
** Komorbiditäten (Zwänge, ADHS, Depression)
** keine Konsequenz bzgl. Verlauf
** Medikamente: Neuroleptika, Cannabis, Atomoxetin bei ADHS
 
== Trauer ==
 
* Formen nach BVT:
*# nicht-erschwert
*# erschwert
*# kompliziert-verlängert (Verzweiflung, Sehnsucht, Freudlosigkeit)
*# traumatisch
* ICD-11 "anhaltende Trauerstörung": Tod, Symptome, Einschränkungen, mind. 6 Monate
* Trauerphasen:
*# Nicht-Wahrhaben-Wollen
*# aufbrechende Emotionen
*# suchen-finden-trennen: Konfrontation, Beziehung neu gestalten
*# neuer Selbst-/Weltbezug
 
== Traumafolgestörungen ==
 
* Anpassungsstörung
* akute Belastungsreaktion
* PTSD/komplexe PTSD
* andauernde Persönlichkeitsveränderung
* Trauerstörung
* Verbitterungsstörung
* Angst, Somatisierung, Sucht, Dissoziation
* bei Kindern: Ängste, Regression
 
== Zwangsstörungen ==
 
* Serotoninhypothese &rarr; SSRI mit Dosis-Wirkungs-Effekt
* Basalganglien &rarr; THS
* Therapie:
** KVT: Exposition mit Reaktionsmanagement, ACT
** Ziel: Selbstmanagement = eigenständige Expos
** Zwangshierarchie, Vermeidungsverhalten
* FB:
** OCI-R. Selbstrating
** Y-BOCS: Interview (Zeitaufwand, Beeinträchtigung, Leidensdruck, Widerstand, Erfolg bei Widerstand)
* Medikation:
** Monotherapie nur, wenn KVT abgelehnt oder nicht durchführbar
** SSRI (Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin) in max. Dosierung, mind. 12 Wochen
** Augmentation mit Clomipramin oder Atypika
** Rückfallquote 80% &rarr; über Monate ausschleichen
* rTMS und EKT nicht wirksam, aber THS
* Modell nach Salkovskis:
*# Auslöser
*# aufdringlicher Gedanke
*# Bewertung des Gedankens: Metakognitione (thought-action, thought-event, thought-object-fusion)
*# emotionale Reaktion
*# Neutralisierung durch Zwangsverhalten (behavioral oder kognitiv)
*# negative Verstärkung &rarr; Auftretenshäufigkeit, Bedeutsamkeit, emotionale Beweisführung
* Denkfehler: Überschätzung Bedrohung, Wahrscheinlichkeit, Folgen, eigenen Verantwortung
* '''Zwangsgedanken:'''
** inhaltliche Denkstörung, ich-dyston
** Zwangsideen/-befürchtungen/-vorstellungen, Ängste
** Zwangsimpulse, oft aggressiv, sexuell
** Grübelzwang
** quälende Zweifel
* '''Zwangshandlungen:'''
** Hygiene
** Kontroll
** Ordnung/Symmetrie
** magisches Denken
* DD Schizophrenie: Intrusivität, innerer Widerstand, Ich-Syntonie, Denkstörung
 
[[Kategorie:Begriffe]]

Aktuelle Version vom 2. Mai 2017, 09:10 Uhr

ADHS

  • Entwicklungsstörung, dimensionale Merkmalsverteilung
  • multifaktoriell, 80% genetisch
  • Neurotransmitter-Störung: Dopamin, Noradrenalin
  • Prävalenz 5%
  • m:w = 3-4:1
  • Beginn Kindheit, mind. 30% noch als Erwachsene
  • Symptomverschiebung: kidner v.a. hyperkinetisch, Erwachsene v.a. innere Unruhe, Unaufmerksamkeit, Impuslivität
  • bei Therapie mit MPH langfristige Erholung der Gerhinfunktionen
  • Diagnose:
    1. Unaufmerksamkeit
    2. Überaktivität
    3. Impulsivität
    4. ab 5 J., Beeinträchtigung der Alltagsbewältigung
  • Diagnostik:
    • Anamnese, Fremdanamnese
    • neuropsychologische Testung
    • Entwicklungsdiagnostik
  • bei Erwachsenen:
    • retrospektive Einschätzung (Fremdanamnese, Zeugnisse)
    • aktuelle Psychopathologie
    • Alltagsfunktionen
    • komorbide Störungen
    • standardisierte Interviews, z.B. HASE: WURS, WRI, ADHS-SB, ADHS-DC
  • Schweregrad: Intensität, Generalisierung, Funktionsniveau
  • DD:
    • Störung des Sozialverhaltens
    • Entwicklungsstörung (50%)
    • medikamenteninduziert: Steroide, Antihistaminika
    • Hyperthyreose
    • Autismus
  • Therapie:
    • Psychoedukation
    • Elterntraining
    • Hilfen in Kindergarten/Schulen
    • Pharmakotherapie
    • Coaching
    • Sport
  • Pharmakotherapie: am wirksamsten, 80% ansprechen; Auslassversuche 1-2x/Jahr
    • MPH (Ritalin, Medikinet, Concerta): RI Dopamin/Noradrenalin
      • Wirkung sofort beurteilbar
      • retardiert/unretardiert
      • max. 1mg/kg KG (Kinder 60 mg, Erwachsene 80 mg)
      • UAW: RR, Puls, Appetit↓, Tic-Störungen
    • Amphetaminpräparate
    • Atomoxetin (Strattera): Wirkung erst nach Wochen; günstig bei Tic-/Angst-/Substanzstörung; Cave Aggressivität bei Kindern
    • bei komorbider Depression: Bupropion, SNRI
  • KVT: Ressourcen betonen, Alltsgakompetenz, Selbststeuerung (Selbstinstruktion, Selbstmanagement)
  • Neurofeedback

Angststörungen

  • Formen:
    • Panikstörung → Panikattacken
    • Agoraphobie
    • spez. Phobie
    • soz. Phobie
    • GAS
  • Ätiologie:
    • 2-Faktoren-Modell nach Mowrer
    • Vulnerabilitäts-Stress-Modell
    • Teufelskreis körperliche Symptome - kogn. Bewertungen
  • DD: Asthma, Angina pectoris, Hyperthyreose, Phäochromozytom
  • FB: ACQ, BSQ, MI
  • DD Realangst, z.B. Progredienzangst
  • Therapie:
    • Psychoedukation
    • Motivation &rarr, "in die Angst"
    • Bedingungsanalyse
    • Vermeidungs-/Sicherheitsverhalten
    • Makroebene
    • Sport
  • Expositionstherapie:
    • in vivo/in sensu, graduiert/massiert (flooding), alleine/mit Therapeut, Einzel/Gruppe
    • vorher:
      • Was ist die zentrale Befürchtung? Wie vermeidet der Pat.?
      • interozeptive Exposition = Provokationsübungen
    • in Expo Befürchtungen benennen → PFC → Amygdala ↓
  • Wirkung:
    • Habituation
    • Inhibitionslernen → flooding, Generalisierung (Variation, Wdh., Kontext), Expos "Ausschleichen"
  • Medikation:
    • SSRI/SNRI → niedrige Dosis
    • Prüfungsangst: β-Blocker
    • BZD kontraindiziert
    • Escitalopram, Paroxetin, VLX
    • bei GAS: Pregabalin

Anorexie

  • Prävalenz 0,5%
  • m:w = 1:10
  • Alter 15-19J., sinkend
  • Mortalität 10%
  • Heilung 50%, chronisch 30%
  • Ätiologie:
    • PD: Autonomie/Kontrolle, Oralität (Vermeidung Erwachsenwerden)
    • systemisch-familiendynamisch
    • soziokulturell
  • Symptome:
    1. Untergewicht
    2. Körperschemastörung
    3. Angst vor Essen(Gewicht
    4. hormonelle Störung
    5. Sport, Bewegungsdrang
    6. hoher Leistungsanspruch
  • somatisch:
    • Bradykardie/Hypotonie
    • Haarausfall
    • verzögerte Magen-Darmpassage, Obstipation
    • Hypercholesterinämie, Leukopenie → normalisieren sich nach Gewichtszunahme
    • Hypogonadismus, Amenorrhoe
  • Therapie:
    • störungsorientiert + störungsspezifisch
    • Vernetzung
    • Gewichtsmonitoring
    • Motivation/Ambivalenz
    • systemisch → Angehörige
  • Ziele:
    • Normalisierung KG
    • Normalisierung Essverhalten
    • körperliche Folgen
    • emotionale, kognitive, soziale Probleme
    • soziale Integration
  • Setting:
    • ambulant: Rahmenbedingungen klären, engmaschige Vernetzung, Gewicht +200-500g/Woche
    • tagesklinisch: chronischer Verlauf, poststationär, Familienanbindung
    • stationär:
      • Indikation: starkes Untergewicht (BMI < 15, Perzentile < 3), rasche Abnahme (20% in 6 Monaten), Abnahme trotz Therapie, häusliche Faktoren, körperliche Komplikationen
      • Ziel: Gewichtsrestitution (BMi > 18, Perzentile > 10/25), Gewicht +500-1000g/Woche
      • Therapieverträge, Gewichtskurven
      • Intervalltherapie, Transfer-Planung
      • Normalisierung des Essverhaltens
  • Zwangsernährung: ultima ratio Magensonde
  • Pharmakotherapie: keine Evidenz, AD auch bei Depression negativ
  • für Gewichstzunahme 100g/Tag ca. 800-1000 kcal/d zusätzlich (Cave Wasserenlagerungen)
  • Kontrolle Elektrolyte
  • Purging-Verhalten: Erbrechen, Laxantien
  • exzessive körperliche Aktivität → Vertrag, Programm

artifizielle Störung

  • körperliche Symptome erfunden/selbst zugefügt/dramatisiert
  • Doctor-Hopping
  • Funktionalität: Zuwendung, Körperschemastörung (wahnhaft)
  • Cave iatrogene Schädigung
  • Münchhausen-by-proxy

Autismus

  • angeboren, unheilbar, tiefgreifende Entwicklungsstörung, Kommunikation + Informationsverarbeitung
  • Symptome:
    1. soziale Interaktion
    2. Kommunikation
    3. Stereotypien
  • variable Ausprägung → ASS
  • Prävalenz 2-3%, m:w=2:1
  • DD Asperger-Autismus - frühkindlicher Autismus (Alter, Sprache, Intelligenz, Motorik)
  • Therapie:
    • Abbau störenden Verhaltens, Aufbau sozialer/kommunikativer Fertigkeiten
    • Elterntraining
    • Medikamente bei Komorbidität
    • Tiertherapie
    • Massage, "squeeze machine"

Binge-Eating-Störung

  • Prävalent 1-3%
  • Kriterien (DSM-IV):
    • Essanfälle mind. 2 Tage/Woche über 6 Monate
    • Leiden dadurch
    • keine gegensteuernden Maßnahmen, erhöhte Kalorienaufnahme
  • Therapie:
    • Besserung psychischer Symptome führt nicht zu Gewichtsabnahme
    • dauerhafte Ernährungsumstellung (Einkaufen, Kochen, Essen)
    • "Anti-Diät" = nicht restriktiv essen
    • Sport/Bewegung
    • bariatrische Chirurgie
  • KVT: kein Effekt auf Gewicht!
    • Stabilisierung Essverhalten (Stimuluskontrolle)
    • Stressbewältigung, Emotionsregulation
    • soziale Kompetenz

bipolare Störung

  • Prävalenz 3%
  • rez. Verlauf, Suizidalität, Komorbidität (Angst, Essstörung, Substanzen, Impulskontrolle)
  • Formen:
    • Zyklothymie
    • bipolar I
    • bipolar II
    • rapid cycling
  • Manie:
    • Compliance!
    • Lithium → Dauertherapie (Probleme Compliance, Wirkungseintritt, Steuerung)
    • akut: mood stabilizer + Atypikum
  • Depression:
    • erste Wahl: Quetiapin Monotherapie
    • AD: nur SSRI/Bupropion, nur in Kombination mit mood stabilizer/Atypikum (z.B. Sertralin + Olanzapin)
  • rapid cycling:
    • > 4 manische Episoden/12 Monate
    • keine AD!
    • Kombination 2 mood stabilizer oder mood stabilizer + Atypikum (z.B. Lamotrigin + Olanzapin)
  • Phasenprophylaxe:
    1. Wahl: Lithium mono
    2. Wahl: Lamotrigin
    3. Carbamazepin, Valproat, Olanzapin, Aripiprazol
  • Therapie:
    • akut: Medikation
    • Psychotherapie: KVT, IPSRT, FFT
    • EKT

Bulimia nervosa

  • Prävalenz 1%
  • Frauen zwischen 15-35 J.
  • w:m = 20:1
  • 20% PS (v.a. BPS)
  • Ätiologie: PD Teufelskreis Essattacke → Scham/Schuld → Selbstabwertung → Essatttacke zur Emotionsregulation
  • Symptome: Anorexie + Essattacken + Erbrechen
  • Normal-/Übergewicht
  • somatisch:
    • Speicheldrüsen-Hypertrophie, Amylase ↑
    • Karies
    • Ösophagitis/Gastritis
    • Hypokaliämie, Hypomagnesiämie, Alkalose
    • Zyklusstörungen
  • Ziele:
    • Normalisierung Essverhalten
    • psychische Probleme: dysfunktionale Kognitionen, Selbstwertgefühl
    • körperliche Probleme
  • Therapie:
    • normalerweise ambulant
    • Ambivalenz/Motivation
  • Antidepressiva:
    • wirksam gegen Essanfälle + Erbrechen
    • Fluoxetin Hochdosis 60 mg

Burnout-Syndrom

  • Herbert Freudenberger 1974
  • DGPPN-Positionspapier 2012
  • nicht operationalisierbar → keine wissenschaftliche Diagnose
  • persönliches Muster im Umgang mit Stress = "Selbstkonzept zur Rettung des Individuums in der neo.inhumanen Arbeitswelt"
  • enttabuisiert Überlastungsphänomene → Diskrepanz Ärzte/Patienten
  • Symptome:
    • "persönlicher Burn-out" = emotionale Erschöpfung
    • "klientenbezogener Burn-out" = Gleichgültigkeit, Zynismus
    • "aufgabenbezogener Burn-out" = Erleben von Misserfolg, Sinnlosigkeit
  • Therapie: Stressmanagement → Gratifikation, Job-Demand-Control-Model

Essstörungen

  • Hypothalamus → Sättigungs-/Hungerzentrum
  • MEchanorezeptoren + Chemorezeptoren
  • Gewicht nach BMI/Perzentile
  • Screening bei Auffälligkeiten
  • Gewicht unter Kontrolle
  • FB: EDI-2, SIAB-S
  • Refeeding-Syndrom: Phosphat-Verbrauch, Krea-Anstieg → Rhabdomyolyse, Nierenversagen, epileptische Anfälle, Koma
  • Komplikationen: Ödeme, Perikarderguss, Bradykardie, Leukopenie, fT3-Hypothyreose, HCh, Obstipation,
  • bei schmerzhaften Ödemen → Spironolacton
  • Formen:
    • Anorexie restriktiv/Purging
    • Bulimie
    • Bigne Eating
  • Therapie:
    • keine Wirksamkeit für Psychopharmaka!
    • Olanzapin bei exzessivem Bewegungsdrang
    • Nachsorge mind. 1 Jahr &rarr, Rückfallprophylaxe
  • stationär:
    • BMI < 15 oder < 3. Perzentile, häusliche Faktoren,
    • therapeutenbegleitete Mahlzeiten, Lehrküche, Körperbild/Video, soziale Kompetenz, Sharing
    • Eltern/Angehörige einbeziehen

GAS

  • DD:
    • andere Angststörung
    • Depression: Sorgen eher auf Vergangenheit bezogen
    • Zwangsgedanken: Ich-Syntonie
  • Störungsmodell:
    • Vermeidung emotionaler Erregung → kognitive Vermeidung ("nicht zu Ende denken") verhindert Inhibition
    • Unsicherheitsintoleranz
    • unsichere Bindung, PS
  • Therapie:
    • Psychoeduaktion
    • Selbstbeobachtung
    • Stimuluskontrolle
    • Entspannungstechniken
    • kogn. Umstrukturierung
    • Exposition in sensu = Sorgenkonfrontation
    • Exposition in vivo = Gegenregulation unterlassen
  • alternativ: metakognitive Therapie sensu Wells = Annahmen übe die Sorgen
  • akzeptanzbasierte VT 7 ACT

hypochondrische Störung

  • zwischen somatoformer Störung - Angststörung / DSM: Zwangsstörung
  • Sonderform Dysmorphophobie
  • PD: Rückzug von Welt auf Körper, Körper als "Container" statt intepersonellem Containing
  • Therapie:
    • Exposition in sensu → welche Angst?
    • Rückversicherungsverhalten

Hysterie

  • Somatisierung
  • Konversion
  • Dissoziation
  • histrionische PS

Impulskontrollstörungen

  • DD Zwangsstörungen DD Sucht (Toleranz, Gewöhnung, Craving)
  • Glücksspiel
  • Pyromanie
  • Kleptomanie
  • Trochtillomanie, Dermatillomanie
  • Kaufsucht

komplexe PTSD

  • frühe, andauernde, mehrfache Traumatisierung
  • zusätzlich zu PTSD: Störung der Emotionsregulation, Dissoziation, negatives Selbstkonzept, dysfunktionale Kognitionen
  • DESNOS, F62.0
  • DD BPS
  • Therapie: DBT-PTSD, CPT

körperdysmorphe Störung

  • = Dysmorphophobie
  • selektive/verzerrte Wahrnehmung
  • Symptome:
    1. überwertige Überzeugung, entstellt zu sein
    2. body checking
  • Verhalten: zwanghafter Charakter, Rückversicherung oder Vermeidung
  • Emotion: Ekel, Scham, soziale Ängste
  • Gedanken: dauernde Beschäftigung, Selbstabwertung, überwertig/wahnhaft
  • ICD-10: somatoforme Störung/Hypochondrie, wahnhafte Störung
  • DSM: Zwangsspektrumsstörung
  • Therapie:
    • Aufmerksamkeitslenkung
    • Exposition Spiegel/Video
    • Sicherheitsverhalten, Kontrollieren

Münchhausen-Syndrom

  • artifizielle Störung
  • Gefahr der iatrogenen Schädigung!

Paraphilie

  • Störung der Sexualpräferenz = von der Norm abweichend + Leiden/Beeinträchtigung
  • Formen:
    • Fetischismus
    • Exhibitionismus
    • Voyeurismus
    • BDSM
    • Pädophilie
    • sonstige

PTSD

  • Trauma: objektive + subjektive Kriterien (Entsetzen, Angst, Ohnmacht)
  • Risiko:
    • sexuelle Übergriffe, menschengemachte Trauma
    • med. Diagnosen, Eingriffe, Intensivstation
  • Typ I/II
  • Modell nach Ehlers/Clark:
    1. Traumagedächtnis:
      • ungenügende Elaboration (fragmentiert, desorganisiert)
      • starke assoziative Verknüpfung (sensorische Wiedererinnerung = Emotion ohne Erinnerung)
      • implizites Gedächtnis (Reiz-Generalisierung, schwierige Stimulusdiskrimination)
    2. dysfunktionale Interpretationen: Assimilation, Über-Akkomodation
    3. Vermeidungsverhalten: kognitiv, behavioral (Situationen, Orte, Dissoziation, Substanzen)
  • Zahlen:
    • 505 Remission nach 6 Monaten
    • verzögerter Beginn bei 10%
    • bei BPS 40-70%
    • 50% nach Vergewaltigung
    • 25% nach Gewalt
    • 10& nach "Schicksalsschlag"
  • Symptome:
    1. Wiedererleben
    2. Vermeidungsverhalten
    3. dauerhafte Übererregung
  • FB: IES, PDS, PTCI, SUD
  • Therapie:
    • Symptomlinderung: Kognitionen, Wiedererleben, physiologisch
    • Stabilisierung eher kurz (Skills, Medikamente/Substanzen, Selbst-/Fremdgefährdung)
    • KVT
      • Intrusionen: Skills, Triggeranalyse, Reizdiskrimination
      • Wiedererleben: Konfrontation in sensu
      • dysfunktionale Überzeugungen → Denkfehler ("überlebt!)"
      • Sicherheits-/Vermeidungsverhalten
      • Ressourcenstärkung
      • Beziehungsgestaltung (soziale Kompetenz, Selbstbehauptung)
      • psychosoziale Integration
  • Verfahren:
    • PE nach Foa
    • IRRT nach Maercker
    • kombinierte Therapie nach Ehlers
    • EMDR
    • CPT
    • DBT-PTSD
    • NET
  • Medikation:
    • keine Benzos → verschlechtern Prognose!
    • SSRI: Paroxetin
    • Atypika?
    • Doxazosin bei Alpträumen

Schlafstörungen

  • Ein-/Durchschlaf, nicht erholsam
  • Risikofaktor für psych. Erkrankung
  • primär/sekundär (OSAS, Medikamente, RLS, Depression)
  • oft subjektive Fehlbeurteilung
  • Diagnostik:
    • Schlafprotokolle
    • OSAS-Screening: AHI (pro Stunde), CPAP bei > 20
    • Polysomnographie
    • PSQI
  • Therapie:
    • Stimuluskontrolle
    • Entspannung
    • Schlafrestriktion
    • Schlafhygiene
    • Lichttherapie, Sport!
    • Medikation: Z-Substanzen, AD, Neuroleptika, Baldrian
  • Alpträume: Doxazosin

sexuelle Funtkionsstörungen

  • Def: subjektive Unzufriedenheit
  • Formen:
    1. Appetenz
    2. Aversion/Anhedonie
    3. sex. Dysfunktion (Erektion, Lubrikation)
    4. Anorgasmie
    5. Ejaculatio praecox (SSRI!)
    6. Vaginismus
    7. Dyspareunie
    8. Nymphomanie

somatoforme Störungen

  • Rief/Hiller/Barsky: Teufelskreismodell
    • Interozeption/Self-Monitoring
    • somatosensorische Amplifikation → Filtermodell
  • dauerhafte HPA-Aktivierung
  • PD: Körperbeziehungsstörung, Konversion, Affektäquivalente
  • dysfuntionales Verhalten
  • Formen:
    • Somatisierung
    • undifferenzierte Somatisierung
    • somatoforme autonome Störung
    • somatoforme Schmerzstörung
    • F45.41
    • Hypochondrie
    • sonstige (Globus, Bruxismus)
  • FB: BSI/SCL-90, PHQ/SSS, SOMS
  • DSM-5: SSD
  • Therapie:
    • Aufmerksamkeit, Kognitionen, Emotionen, Verhalten
    • BFB, Entspannung, soziale Kompetenz, Körpertherapie

soziale Phobie

  • übertriebene Ansprüche an sich selbst
  • situativ/generalisiert
  • DD ängstliche PS

Ticstörungen

  • vokal-motorisch
  • einfach-komplex
  • kurzzeitig willentlich unterdrückbar
  • ab 6-12. LJ, meist spontane Besserung
  • Tourette-Syndrom
  • Therapie:
    • symptomatisch
    • Komorbiditäten (Zwänge, ADHS, Depression)
    • keine Konsequenz bzgl. Verlauf
    • Medikamente: Neuroleptika, Cannabis, Atomoxetin bei ADHS

Trauer

  • Formen nach BVT:
    1. nicht-erschwert
    2. erschwert
    3. kompliziert-verlängert (Verzweiflung, Sehnsucht, Freudlosigkeit)
    4. traumatisch
  • ICD-11 "anhaltende Trauerstörung": Tod, Symptome, Einschränkungen, mind. 6 Monate
  • Trauerphasen:
    1. Nicht-Wahrhaben-Wollen
    2. aufbrechende Emotionen
    3. suchen-finden-trennen: Konfrontation, Beziehung neu gestalten
    4. neuer Selbst-/Weltbezug

Traumafolgestörungen

  • Anpassungsstörung
  • akute Belastungsreaktion
  • PTSD/komplexe PTSD
  • andauernde Persönlichkeitsveränderung
  • Trauerstörung
  • Verbitterungsstörung
  • Angst, Somatisierung, Sucht, Dissoziation
  • bei Kindern: Ängste, Regression

Zwangsstörungen

  • Serotoninhypothese → SSRI mit Dosis-Wirkungs-Effekt
  • Basalganglien → THS
  • Therapie:
    • KVT: Exposition mit Reaktionsmanagement, ACT
    • Ziel: Selbstmanagement = eigenständige Expos
    • Zwangshierarchie, Vermeidungsverhalten
  • FB:
    • OCI-R. Selbstrating
    • Y-BOCS: Interview (Zeitaufwand, Beeinträchtigung, Leidensdruck, Widerstand, Erfolg bei Widerstand)
  • Medikation:
    • Monotherapie nur, wenn KVT abgelehnt oder nicht durchführbar
    • SSRI (Fluoxetin, Sertralin, Paroxetin) in max. Dosierung, mind. 12 Wochen
    • Augmentation mit Clomipramin oder Atypika
    • Rückfallquote 80% → über Monate ausschleichen
  • rTMS und EKT nicht wirksam, aber THS
  • Modell nach Salkovskis:
    1. Auslöser
    2. aufdringlicher Gedanke
    3. Bewertung des Gedankens: Metakognitione (thought-action, thought-event, thought-object-fusion)
    4. emotionale Reaktion
    5. Neutralisierung durch Zwangsverhalten (behavioral oder kognitiv)
    6. negative Verstärkung → Auftretenshäufigkeit, Bedeutsamkeit, emotionale Beweisführung
  • Denkfehler: Überschätzung Bedrohung, Wahrscheinlichkeit, Folgen, eigenen Verantwortung
  • Zwangsgedanken:
    • inhaltliche Denkstörung, ich-dyston
    • Zwangsideen/-befürchtungen/-vorstellungen, Ängste
    • Zwangsimpulse, oft aggressiv, sexuell
    • Grübelzwang
    • quälende Zweifel
  • Zwangshandlungen:
    • Hygiene
    • Kontroll
    • Ordnung/Symmetrie
    • magisches Denken
  • DD Schizophrenie: Intrusivität, innerer Widerstand, Ich-Syntonie, Denkstörung