Psychotherapie-2017-22-1: Unterschied zwischen den Versionen
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*# '''ideale Szene''': somatische Marker → Verankerung | *# '''ideale Szene''': somatische Marker → Verankerung | ||
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== Emotionsexposition == | |||
* Bandura: '''Selbstwirksamkeit = intere Kausalattribution''' → Erfahrung/Erwartung | |||
* '''prim. Emotion''': angeboren, instinkt-/reflexhaft, körperlich | |||
* '''sek. Smotion''': erlernte Reaktion, Regulation der prim. Emotion | |||
* '''Überlebensregel''' = "inner working model" (Bowlby) = implizit, unbewusst | |||
* Veränderung nicht durch kognitive Umstrukturierung, sondern durch '''korrigierende Erfahrung''' (empirische Prüfung) | |||
* SBT = ACBT (Woolfolk/Allen), Betonung des affektiven | |||
* Module der SBT: | |||
*# Achtsamkeit + Akzeptanz | |||
*# Entwicklung | |||
*# Beziehung | |||
*# Motivklärung (Bedürfnisse + Werte) | |||
*# Fertigkeiten | |||
*# Symptome | |||
* Emotionsexposition = Problemaktualisierung (Grawe) = tiefe emotionale Erfahrung (Greenberg) | |||
* Vorgehen: | |||
*# Achtsamkeit → Körper + Impuls | |||
*# Akzeptanz | |||
*# Commitment | |||
*# Exposition → Handlungs<u>imagination</u> | |||
*# Sebstverstärkung | |||
* Erleben: | |||
** Gefühl ≠ Handlung → Selbststeuerung | |||
** Phantasie ≠ Realität |
Aktuelle Version vom 15. April 2017, 14:47 Uhr
"Psychotherapie", CIP-Medien, 2017, Band 22-1
Emotionsregulation
- Eriksson: psychosoziale Entwicklungstheorie → 8 Stufen mit spez. Kompetenzen
- Piaget: kogn. Entwicklungstheorie
- Kegan: einverleibend - impulsiv - souverän - zwischenmenschlich - insititutionell - über-individuell
- Bandura:
- sozial-kognitive Lerntheorie: Modelllernen - Person-Umwelt-Einheit
- Erwartungen: Konsequenz - Ergebnis - Kompetenz - Selbstwirksamkeit
- Emotion:
- Bewertung nach Motiv = sozial konstruierte psychische Funktion
- Impuls/Körper/Ausdruck → Handlungsbereitschaft
- Körperfeedback
- WW mit Kognitionen, Gedächtnis, Motivation
- Entwiclung:
- precursor = körperliche Zustände
- Basisemotionen, prim. Emotionen
- Mischemotionen, sek. Emotionen → soziale Funktion, kulturell abhängig
- Entwicklungsphasen:
- interpersonelle Handlungsregulation (1.-2. LJ)
- intrapersonelle Handlungsregulation (3.-6. LJ): Selbstbewertung (Stolz, Scham, Schuld), Trennung Erleben - Ausdruck
- Internalisierung (> 6. LJ): Als-ob-Gefühle (Damasio), Symbolisierung = nicht mehr physiologisch sichtbar
- Differenzierung, Selbststeuerung (ab Jugend), lebenslanger Prozess
- Spiegelung: Kontingenz zwischen Anlass, Audruck, Handlung, Reaktion
- Bindungssystem vs. Exploration = Angst vs. Neugier
- Coping:
- Assimilation: Umgehung, Aggression, Unterstützung
- Akkomodation: Revision (der Wahrnehmung), Akklimatisation (des Sollwertes)
- Akzeptanz
- ab 18 Monate: Objektpermanenz
- ab 30 Monate: Rougetest → Ich/Selbst
- Theory of mind:
- Ich - Selbst - Du → unterschiedliche Bezugssysteme
- Unterschied Realität - Vorstellung
- Zeitbezug: mentale Zeitreise → Antizipation/Aufschub von Motive, Bedürfnissen
- Mentalisierung = Wahrnehmung + Intepretation von Verhalten
Mentalisierung + Affektregulation
- Bezugsperson → "Verdauung" (Bion)
- Bindungstheorie (Bowlby) → inner working models (= "Überlebensregeln")
- vermeidend → pseudo-autonom, distanziert
- ambivelant → irritierbar, mangelnde Autonomie
- Spiegelneuronen → Attunement, Abstimmung
- theory of mind → Voraussagen, predictive codind
- Mentalisierung: Anwendung der ToM
- = "psychische Fähigkeit, das eigene Verhalten und das Verhalten anderer durch Zuschreibung mentaler Zustände zu interpretieren"
- = "am Verhalten ablesen, was im Kopf passiert" ("mit Herz und Verstand")
- meist automatisch, unbewusst, intuitiv, implizit
" "Kernselbst" → Internalisierung durch markierte Affektspiegelung
- "Verdauung", modulierte Zurückgabe, erkennbar = Dramatisierung + Verharmlosung
- Aufmekrsamkeits- und Affektregulation
- bei Misslingen:
- Hyperaktivierung des Bindungssystems
- projektive Identifizierung = Versuch der interpesonellen Lösung
- Kolonialisierung des Kindes → Introjektion = "falsches Selbst", innere Vorwürfe
- Gemeimsamkeiten TFP/MBT/DBT:
- klare Abmachungen, Rahmenbedingungen
- nicht zu große Nähe (Bindungssystem)
- Verbesserung der Affektregulation durch markierte Spiegelung
- aktive therapeutische Haltung
- Haltenden Raum bieten ("containing")
- konfrontativer, aktiver Umgang mit selbstzerstörerischem Verhalten
- Verbindung zwischen Gefühlen und Handlungen herstellen (Konsequenzen)
- Setzen und Einhalten von Grenzen
- Wahrnehmen und explizites Nutzen der Gegenübertragung
- Interventionen mit Focus im "Hier und Jetzt"
Gefühlsregulation in der Dialektisch-Behavioralen Therapie
- Gefühlsregulationsstörung als zentrales Merkmal → Erleben intensiver negativer Gefühle → Ohnmacht/Hilflosigkeit → Stress
- DBT für BPS, Sucht, Essstörung, PTSD, ADHS, Depression
- Ätiologie:
- biologische Vulnerabilität:
- Sensibilität/Auslösbarkeit
- Intensität
- Abklingen/Beruhigung
- invalidierende Umwelt:
- mangelnde Ausbildung mentaler Funktionen, Differenzierung Befürchtung - Realität ("sichere Katastrophe")
- Selbstinvalidierung → Insuffizienz, Andersartigkeit
- Gefühlsvermeidung/-unterdrückung → körperliche Spannung, Dichotomie "intensive Gefühle" - "keine Gefühle/Leere"
- biologische Vulnerabilität:
- mangelnde Fähigkeit:
- Impulse zu unterdrücken
- zielgerichtet zu handeln
- Erregung zu begrenzen
- Aufmerksamkeit zu fokussieren
6 Validierungsstrategien
Therapeutenverhalten | erzegt beim Patienten | |
---|---|---|
V1 | Aufmerksamkeit | Wertschätzung |
V2 | Reflexion | Akzeptanz, Interesse, Perspektivenwechsel |
V3 | Verbalisierung | Mentalisierung |
V4 | Verständnis biographisch | Reduktion Scham/Schuld |
V5 | Verständnis aktuell | Validierung, Konsequenzen → Kettenanalysen + Lösungsanalysen |
V6 | radikale Echtheit | Selbstwert, Entpathologisierung, Zutrauen in Kompetenz |
Skills
- Module:
- Achtsamkeit
- Stresstoleranz
- Emotionsregulation
- Zwischenmenschliche Fertigkeite
- Selbstwert
- Basics:
- Spannungsprotokoll
- 31 Skills
- Skillketten
- Sinne: Hören, Riechen, Schmecken, Spüren
- Gedanken: Gehirnjogging
- Handlung: Sport
- Körper: Atmung, Anspannung
- 3 Fragen zu Emotionen: angemessen, kontrollierbar, hilfreich?
- Emotionsregulation:
Bereich | Ziele | Skill |
---|---|---|
1. Situationsselektion |
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2. Situationsveränderung |
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3. Aufmerksamkeitslenkung |
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4. Veränderung der Bewertung" |
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5. emotionale Reaktion |
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6. Handlung |
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- DBT-ACES: "Accepting the Challenges of Exiting the System" = 2. Stufe nach Standard-DBT
- Aufnahme einer normativen, produktiven und belohnenden Arbeits- oder Ausbildungstätigkeit (1. Arbeitsmarkt)
- Unabhängigkeit vom psychiatrischen Versorgungssystem: eigene Wohnung, eigene Finanzen, eigene Arbeits- und Freizeiteinteilung
- Aufbau normativer sozialer Netze außerhalb des Gesundheitssystems
EFT
- Fokus: emotionale Veränderung → Kognition, Verhalten
- Basis:
- personzentrierte T. → Empathie, Akzeptanz, Authentizität
- Gestalttherapie → Stühlearbeit
- Emotion = automatische Bewertung von Sinnesreizen im Hinblick auf Bedürfnisse/Wünsche/Ziele → Handlungsbereitschaft, Kognitionen
- emotionale Schemata = angeborene psychomotorische Programme + Erfahrungen → affektiv, kognitiv, motivational, behavioral
- Selbstorganisation = körperliches Erleben + kognitive Prozesse (einordnen, erklären) → Narrativ
- implizite automatische amotionale Verarbeitungsprozesse:
- emotionale Schemata, adaptiv/maladaptiv
- aus dyadischer Erfahrung der Affektregulation
- explizie Verarbeitungsprozesse (→ Mentalisierung)
- Emotionen wahrnehmen, zuwenden, symbolisieren, akzeptieren, einordnen, verstehen, regulieren
- implizite automatische amotionale Verarbeitungsprozesse:
- Typen von Emotionen:
- primär adaptiv
- primär maladaptiv (häufig Angst, Scham, Einsamkeit)
- sekundär: Regulation primärer Emotionen
- instrumentell: z.B. beleidigt → manipulativ
- Therapie - emotionale Verarbeitung fördern:
- Gewahrsein/Bewusstsein
- Ausdruck: erlauben, Vermeidung aufheben
- Regulation: nonverbale Signale
- Reflektion: Mentalisierung, Sinn, Narrativ
- Transformation: Gedächtnisrekonsolidierung
- korrigierende interpersonale Erfahrungen
- Therapieschritte: sekundäre Emmotion → primär maladaptive Emotion → primär adaptive Emotion → Bedürfnisse → Selbstaffirmation → neues Narrativ
- Therapeut = Experte für Prozess → Vorschläge, Leiten + Folgen
- emotionale Produktivität:
- bewusste Hinwendung
- Symbolisierung
- Kongruenz verbal/nonverbal
- Akzeptanz
- Handlungsträgerschaft
- Regulation
- Differenzierung
- Aufgaben des Therapeuten: Emotionen
- aktivieren
- vertiefen → Therapieschritte
- verarbeiten → fördern der emotionalen Produktivität, jeweils nächster Schritt
- Marker und Aufgaben:
- Empathie: Explorieren + Vermuten
- Focusing: bei unklaren Gefühlen (felt sense)
- Erschließen problematischer Reaktionen
- Stühlearbeit:
- 2-Stuhl-Dialog: bei innerem Konflikt (innerer Kritiker)
- leerer Stuhl: bei unabgeschlossenem Prozess = wiederkehrende belastende Reaktion
- unbefriedigtes Bedürfnis = berechtigt
- nicht erfüllbares Bedürfnis = loslassen
- Verletzungen = vergeben
- 2-Stuhl-Inszenierung: bei selbstunterbrechendem Prozess → "Wie machen Sie das Gefühl weg?"
- Selbsttröstung/Selbstberuhigung: (idealer) Erwachsener + (leidendes) Kind → Validierung + Mitgefühl
Pesso-Therapie
- körperorientierte Therapie → somatische Marker (= Erfahrungen, implizites Gedächtnis)
- Amygdala → 1. emotionale Reaktion, 200 ms → "günstig/ungünstig"
- Thalamus/Cortex → 2. emotionale Reaktion, 400 ms → Emotion
- "Reden reicht nicht" → bei Stress: Regression &rarr, "inneres Kind" = anderer Ego-State
- KVT → Erwachsenenanteil → kein Zugriff unter Stress (anderer Ego-State)
- Grundbedürfnisse nach Pesso:
- erst konkret, dann symbolisch
- zur richtigen Zeit von der richtigen Person
- Platz: im Raum
- Nahrung: Liebe, Anerkennung
- Unterstützung: etwas alleine schaffen können
- Schutz: erlernte Hilflosigkeit
- Grenzen: Wut, Aggression, Selbstbehauptung
- "holes in roles": Partnerersatz, Parentifizierung → benötigt "idealee Partner/Eltern" für Mutter/Vater
- Übungen:
- Wahrnehmung somatischer Marker
- Emotionsregulation
- Microtracking, Ministruktur
- Akzeptanz, Gruppenregeln, Vertrauen, Transparenz
- Struktur:
- Zeuge: imaginäre Figur, äußerer Beobachter → Du-Form
- Pilot: Instanz, "Ich" (-Spaltung), innerer Beobachter → Kontakt zum Hier-und-Jetzt
- Stimmen: dysfunktionale Kognitionen
- Partialfiguren: Emotionsregulation → Unterstützung, Halt, Schutz, Kontakt
- "ideale Eltern": Ziele
- "Passform" → Befriedigung von Bedürfnissen im richtigen Ego-State
- "Antidot", "click of closure"
- idealer innere Zustand = "wahres Selbst"
- neue Erinnerung, Gedächtnis-Rekonsolidierung
- Erickson: "Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit zu haben"
- Phasen:
- wahre Szene: Problemaktualisierung → microtracking mit Zeugen, Stimmen, Pilot, Partialfiguren
- historische Szene: Emotion im Kontext (Ego-State)
- ideale Szene: somatische Marker → Verankerung
- Integration, Wiederholung, Transfer
Emotionsexposition
- Bandura: Selbstwirksamkeit = intere Kausalattribution → Erfahrung/Erwartung
- prim. Emotion: angeboren, instinkt-/reflexhaft, körperlich
- sek. Smotion: erlernte Reaktion, Regulation der prim. Emotion
- Überlebensregel = "inner working model" (Bowlby) = implizit, unbewusst
- Veränderung nicht durch kognitive Umstrukturierung, sondern durch korrigierende Erfahrung (empirische Prüfung)
- SBT = ACBT (Woolfolk/Allen), Betonung des affektiven
- Module der SBT:
- Achtsamkeit + Akzeptanz
- Entwicklung
- Beziehung
- Motivklärung (Bedürfnisse + Werte)
- Fertigkeiten
- Symptome
- Emotionsexposition = Problemaktualisierung (Grawe) = tiefe emotionale Erfahrung (Greenberg)
- Vorgehen:
- Achtsamkeit → Körper + Impuls
- Akzeptanz
- Commitment
- Exposition → Handlungsimagination
- Sebstverstärkung
- Erleben:
- Gefühl ≠ Handlung → Selbststeuerung
- Phantasie ≠ Realität