Denkstörung: Unterschied zwischen den Versionen

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== inhaltliche Denkstörungen ==
== inhaltliche Denkstörungen ==


* Übergänge fließend:
* '''Zwangsgedanken''': ich-dystone Gedanken, Impulse, Vorstellungen
* '''Überwertige Idee''':
** ich-synton
** dauerhaft lebensbestimmender Leitgedanke
** beeinflusst Motivation, Antrieb, Willensbildung
** mit intensiver Emotionalität besetzt
** Denken evtl. perseverierend, Verdrängung anderer Gedanken/Themen
** evtl. Vernachlässigung alltäglicher Aufgaben der Lebensbewältigung → Isolation, Selbstvernachlässigung, Verschrobenheit
** für Gegenstandpunkte und Einwände nur schwer zugänglich
** fortschreitend wird Verwirklichung der eigenen Überzeugungen entgegen allen Widerständen zum Lebensziel
* '''[[Wahn]]''': ich-synton, evident


[[Kategorie:Psychiatrie]]
[[Kategorie:Psychiatrie]]

Version vom 27. April 2016, 16:42 Uhr

formale Denkstörungen

  • Denkhemmung: subjektiv gebremst, verlangsamt oder blockiert empfunden, gegen inneren Widerstand
  • Denkverlangsamung: objektiv verzögert, verlangsamt, stockend
  • umständliches Denken: keine Unterscheidung Wesentliches/Nebensächliches, Details
  • eingeengtes Denken = Gedankenarmut: wenige Themen, Wortschatz verringert, Themenwechsel kaum möglich
  • Perseveration: objektive dauernde Wiederholung von Gedanken, Worten und Angaben
  • Grübeln = "Rumination": subjektives dauerndes Kreisen um (häufig unangenehme) Themen ohen Ergebnis, Themenwechsel aber möglich
  • Gedankendrängen/Gedankenjagen: subjektiver Druck dauernder Einfälle/Gedanken (z.B. Manie)
  • Ideenflucht/Gedankenflucht: objektives Denktempo erhöht, viele Gedanken in sehr kurzer Zeit, sprunghaft, Assoziationen gelockert, dauernder Themenwechsel
  • Vorbeireden: Fragen werden nicht beantwortet, obwohl verstanden, Antwort bekannt und keine Absicht, sie nicht zu beantworten
  • Gedankenabreißen/gesperrtes Denken: subjektive plötzliche Unterbrechung des Gedankengangs → objektiv gesperrtes Denken
  • inkohärentes/zerfahrenes Denken: Gedanken/Gespräch ohne Zusammenhang, unlogisch, bruchstückhaft, zerfahren; Extremfall nur noch einzelne Wörter/Wortfetzen/"Wortsalat"
  • Neologismen: Wortneubildungen, Privatsymbolik, Kontamination
  • Konkretismus: Sinnverständnis, Festhalten an konkreter Wortbedeutung, Redewendungen/Metaphern, Konnotationen/Subtexte

inhaltliche Denkstörungen

  • Übergänge fließend:
  • Zwangsgedanken: ich-dystone Gedanken, Impulse, Vorstellungen
  • Überwertige Idee:
    • ich-synton
    • dauerhaft lebensbestimmender Leitgedanke
    • beeinflusst Motivation, Antrieb, Willensbildung
    • mit intensiver Emotionalität besetzt
    • Denken evtl. perseverierend, Verdrängung anderer Gedanken/Themen
    • evtl. Vernachlässigung alltäglicher Aufgaben der Lebensbewältigung → Isolation, Selbstvernachlässigung, Verschrobenheit
    • für Gegenstandpunkte und Einwände nur schwer zugänglich
    • fortschreitend wird Verwirklichung der eigenen Überzeugungen entgegen allen Widerständen zum Lebensziel
  • Wahn: ich-synton, evident