Konzentrative Bewegungstherapie: Unterschied zwischen den Versionen
Aus psych-med
Daniel (Diskussion | Beiträge) |
Daniel (Diskussion | Beiträge) KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(3 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
== Theorie == | == Theorie == | ||
* tiefenpsychologisch: | *Grundlagen: | ||
** Weiterentwicklung des Gestaltkreises von [[Viktor von Weizsäcker]] → zwei Gestalt- und Regelkreise: | ** tiefenpsychologisch: | ||
*** averbal → bewegen - wahrnehmen | *** Weiterentwicklung des Gestaltkreises von [[Viktor von Weizsäcker]] → zwei Gestalt- und Regelkreise: | ||
*** verbal → denken - sprechen | **** averbal → bewegen - wahrnehmen | ||
* entwicklungspschologisch: | **** verbal → denken - sprechen | ||
** Jean Piaget: sensomotorische Erfahrungen → Verhaltensmuster → Wiederholung → Schema | ** entwicklungspschologisch: | ||
** KBT: Erfahrungsangebote mit Bezug zu Entwicklungsphasen (Symbolisierung, Abstrahierung, Trennung/Individuation) → | *** Jean Piaget: sensomotorische Erfahrungen → Verhaltensmuster → Wiederholung → Schema | ||
Nachreifung, Entwicklung neuen Verhaltens | *** KBT: Erfahrungsangebote mit Bezug zu Entwicklungsphasen (Symbolisierung, Abstrahierung, Trennung/Individuation) → Nachreifung, Entwicklung neuen Verhaltens | ||
* lerntheoretisch | ** lerntheoretisch | ||
* Hypothese: | |||
** konzentrative Wahrnehmung auf das Leibliche im aktuellen Tun und Erleben (= "Bewegung") → Zugang zum Unbewussten/Leibgedächtnis (in Haltung, Bewegung, Verhalten) → Beziehungserfahrungen | |||
** leibliche Wahrnehmung/Bewegung ⇒ "innere Bewegung" → affektive Erlebnisebene | |||
** Bewusstwerdung alter Erfahrungen | |||
** Unterbrechen von Automatismen | |||
** Ermöglichen neuer Erlebnisinhalte | |||
** Helmut Stolze: konzentratives Handeln = "Übung ohne zu üben." | |||
== Methode == | == Methode == | ||
Zeile 27: | Zeile 34: | ||
** Bewegung, z.B. auf verschiedene Arten gehen | ** Bewegung, z.B. auf verschiedene Arten gehen | ||
** Leiblichkeit, z.B. Körpergrenzen abklopfen | ** Leiblichkeit, z.B. Körpergrenzen abklopfen | ||
** | ** Austausch/Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern und Therapeut | ||
** | ** Arbeit mit Gegenständen: | ||
*** als Realobjekte | |||
*** als Hilfsmittel zur Selbstwahrnehmung | |||
*** als Symbol | |||
*** zur Gestaltung einer Szene/des Körperbildes/einer Beziehung | |||
*** als Übergangsobjekt → Mitnahme nach nach Hause zur Unterstützung und Weiterführung eines inneren Prozesses | |||
* Ziele: | * Ziele: | ||
** Anregung von Selbst- und Körperwahrnehmung | ** Anregung von Selbst- und Körperwahrnehmung | ||
Zeile 35: | Zeile 47: | ||
** Klärung von Beziehungssituationen | ** Klärung von Beziehungssituationen | ||
* danach verbale Bearbeitung: Klärung, Verdeutlichung, Differenzierung, Integration | * danach verbale Bearbeitung: Klärung, Verdeutlichung, Differenzierung, Integration | ||
[[Kategorie:Therapie]] | [[Kategorie:Therapie]] | ||
[[Kategorie:Körperpsychotherapie]] |
Aktuelle Version vom 8. Januar 2016, 14:14 Uhr
Geschichte
- Helmuth Stolze
- 1958 bei LPTW vorgestellt
- Entwicklung aus Bewegungsarbeit von Elsa Gindler
- Eigenwahrnehmung: "Werden sie erfahrbereit"
- Leiblichkeit und Bewegung als wesentliche Elemente
- 1975 Deutscher Arbeitskreis für KBT (DAKBT)
Theorie
- Grundlagen:
- tiefenpsychologisch:
- Weiterentwicklung des Gestaltkreises von Viktor von Weizsäcker → zwei Gestalt- und Regelkreise:
- averbal → bewegen - wahrnehmen
- verbal → denken - sprechen
- Weiterentwicklung des Gestaltkreises von Viktor von Weizsäcker → zwei Gestalt- und Regelkreise:
- entwicklungspschologisch:
- Jean Piaget: sensomotorische Erfahrungen → Verhaltensmuster → Wiederholung → Schema
- KBT: Erfahrungsangebote mit Bezug zu Entwicklungsphasen (Symbolisierung, Abstrahierung, Trennung/Individuation) → Nachreifung, Entwicklung neuen Verhaltens
- lerntheoretisch
- tiefenpsychologisch:
- Hypothese:
- konzentrative Wahrnehmung auf das Leibliche im aktuellen Tun und Erleben (= "Bewegung") → Zugang zum Unbewussten/Leibgedächtnis (in Haltung, Bewegung, Verhalten) → Beziehungserfahrungen
- leibliche Wahrnehmung/Bewegung ⇒ "innere Bewegung" → affektive Erlebnisebene
- Bewusstwerdung alter Erfahrungen
- Unterbrechen von Automatismen
- Ermöglichen neuer Erlebnisinhalte
- Helmut Stolze: konzentratives Handeln = "Übung ohne zu üben."
Methode
- Ausgang: aktuelle Situation → sprachliche Mitteilungen, Stimmungen, Körperhaltungen des Klienten, eigenen Reaktionen
- Angebot: Anregungen zum Experimentieren und Erleben gibt
- Wahrnehmung, z.B. des Raums
- Bewegung, z.B. auf verschiedene Arten gehen
- Leiblichkeit, z.B. Körpergrenzen abklopfen
- Austausch/Interaktion zwischen Gruppenmitgliedern und Therapeut
- Arbeit mit Gegenständen:
- als Realobjekte
- als Hilfsmittel zur Selbstwahrnehmung
- als Symbol
- zur Gestaltung einer Szene/des Körperbildes/einer Beziehung
- als Übergangsobjekt → Mitnahme nach nach Hause zur Unterstützung und Weiterführung eines inneren Prozesses
- Ziele:
- Anregung von Selbst- und Körperwahrnehmung
- Bewusstwerden der eigenen Befindlichkeit, Wahrnehmen von Gefühlen und Impulsen
- Bearbeiten von inneren und äußeren Konflikten
- Klärung von Beziehungssituationen
- danach verbale Bearbeitung: Klärung, Verdeutlichung, Differenzierung, Integration