Sexualtherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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*** Hormonstörungen (Testosteronmangel)
*** Hormonstörungen (Testosteronmangel)
*** Z.n. Prostata-OP, OP im Beckenboden/Unterleib
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== Diagnose ==
== Diagnose ==
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== Therapie==  
== Therapie==  


Sexualtherapeuten arbeiten bisweilen in freier Praxis, oft aber auch in einer sexualtherapeutischen Ambulanz oder Beratungsstelle. Es gibt heilkundliche und nichtheilkundliche Therapieverfahren. Welches Vorgehen konkret gewählt wird, hängt von Art und Umfang der Fragestellung ab.
* Masters und Johnson: "sensate focus/focusing":
 
** Partnerübungen
Bei schweren Störungen mit Krankheitswert, ist eine Psychotherapie oder Behandlung durch einen Facharzt für Psychiatrie angezeigt. Klassische Psychotherapie kann bei verschiedenen Indikationen notwendig werden. So zum Beispiel zur Behandlung von frühkindlichen Störungen, wenn der oder die Betroffene als kleines Kind zu wenig Zuwendung und Nähe erfahren hat oder in diesem Alter traumatisiert wurde. Bei tiefen Verletzungen, z. B. durch sexuellen Missbrauch, muss, bevor an der traumatischen Erfahrung gearbeitet werden kann, erst die dafür notwendige innere Distanz und innere Stärke aufgebaut werden. Häufig angewandte und von den Krankenkassen anerkannte Verfahren sind die Verhaltenstherapie, die Gesprächstherapie, die Psychoanalyse und die Tiefenpsychologie.
** Psychoedukation
 
** Wahrnehmung des eigener Körper, eigene Reaktionen
Oftmals ist im Rahmen einer Sexualtherapie notwendig, dass auf die funktionale Störung des Sexualverhaltens praktisch übend angegangen wird. Wegbereiter waren hier die Sexualtherapeuten Masters und Johnson. Sie entwickelten in den 1960er Jahren praktische Übungen und arbeiteten direkt am Sexualverhalten des Betroffenen. Die von Masters und Johnson entwickelte Methode wird als „sensate focus“ oder „sensate focusing“ bezeichnet.[8] Solche verhaltensorientierten und Paar-orientierten Übungen sind heute Bestandteil jeder guten Sexualtherapie. Bei den Übungen werden die Partner des Klienten (oder alternativ aber umstritten auch Surrogatpartner) als Hilfstherapeut eingesetzt. Dabei geht es um grundlegendes Wissen über den Körper und die sexuelle Energie, um die eigene Wahrnehmung über sich selbst und um die eigene Lust, die oft neu entdeckt werden muss. Es geht dabei auch um die Wahrnehmung des Partners und dessen Lust, um den Ausdruck von Wünschen und Gefühlen und das gemeinsame Gespräch, um Erfahrung und Übung von Atem, Berührung, Massage, Erregung und Erleben des Höhepunktes.
** Wahrnehmung des Partners
 
** Ausdruck von Wünschen und Gefühlen
Systemische Paartherapie arbeitet an der Beziehung des Paares. Sexuelle Störungen können eine direkte Folge von Paarkonflikten sein. Auf jeden Fall aber haben sie direkte Auswirkungen auf die Paarbeziehung. So entsteht ein dichtes Netz von Wechselwirkungen, die sich gegenseitig aufschaukeln können und in der Therapie wieder entwirrt werden müssen. Zwischen den Sitzungen erhalten die Paare Hausaufgaben, um Gelerntes zu üben und neue Erfahrungen zu machen.
** Atemübungen
 
** Massage, gegenseitige Berührung
Die Beziehungsdynamische Sexualtherapie versteht die Sexualität als Symptom der Partnerschaft oder auch der verinnerlichten Beziehung von Individuen. Sexuelle Funktionsstörungen werden hier als Ausdruck von tabuisierten Kommunikationsinhalten verstanden. In diesem Ansatz wird daher besonders auf die Tabu- und Schattenaspekte fokussiert.
* integrierte sexualtherapeutische Verfahren: analytische, systemische, verhaltenstherapeutische Methoden
 
* Selbsterfahrung, z.B. Tantra
Besonders erfolgreich sind übergreifende integrierte sexualtherapeutische Verfahren, bei denen analytische, systemische, verhaltenstherapeutische und kathartische Methoden verbunden und die Sexualpartner in die Therapie einbezogen werden, oft ergänzt durch Selbsterfahrung in neotantrischen und therapeutischen Gruppen. Integrierte Ansätze sind in den USA verbreitet, in Deutschland noch selten. Die Verbindung von hypnotisierenden Verfahren mit dem Humanistischen Psychodrama (Gessmann, 1976) stellt eine Option dar.[9]
* Kommunikationstraining: z.B. Zwiegespräch nach Moeller
 
Zur Verbesserung des Sexuallebens im Alltag gibt es zudem Selbsthilfemöglichkeiten. Die bekanntesten sind: Gesprächstraining (Moeller), Partnerschaftseminare, „Tantraseminare“ (bei denen es genau genommen nicht um Tantra, sondern Neo-Tantra geht), Massageworkshops oder einfach ein abwechslungsreicheres Programm (erotische Massage, Verwöhn- und Wunsch-Tage, Phantasien erzählen und umsetzen, erotische Filme, Rollenspiele, ungewöhnliche Orte und vieles mehr).
 
In der Urologie werden Sexualstörungen meist als „Funktionsstörung“ betrachtet. Urologen sind spezialisiert auf chirurgische, medikamentöse und Hormon-Behandlung (beispielsweise Prostata-Operation, Sildenafilbehandlung, Testosteronbehandlung). Sexualtherapie gehört nur selten zum Angebot des Urologen.
 
In der Traditionellen Chinesischen Medizin betrachtet man Sexualstörungen nach der Fünf-Elemente-Lehre als Folge von „Schwäche des Nieren-Yang“ verbunden mit einem „Leber-Qi-Syndrom“ (wie auch die Depression) und behandelt mit entsprechender Akupunktur und Ernährungsverschreibungen (Zinkmangel = Testosteronmangel).
 


[[Kategorie:Therapie]]
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Version vom 17. März 2017, 21:22 Uhr

Grundlagen

  • sexuelle "Störung" = Ausprägungen des Sexualverhaltens/sexuellen Erlebens, welche den/die Betroffene "stört"
  • Ursachen:
    • Beziehungsprobleme
    • psychische Störungen
    • verletzende Erfahrungen, kindliche Traumata
    • konkurrierende Normen
    • körperlich/somatisch:
      • Alkohol/Drogen/Medikamente
      • Rauchen
      • Bluthochdruck, Arteriosklerose
      • Hormonstörungen (Testosteronmangel)
      • Z.n. Prostata-OP, OP im Beckenboden/Unterleib

Diagnose

  • Ausschluss körperlicher Ursachen
  • Symptomamnese:
    • Beginn, Verlauf
    • Beständigkeit, Ausmaß
    • Abhängigkeit von Sexpraxis, Partner, Situation (z.B. auch bei Masturbation?)
  • erweitere Sexualanamnese:
    • Sexualanamnese (sexuelle Entwicklung)
    • Familienanamnese (Werte und Normen, Umgang mit Sexualität in Ursprungsfamilie)
    • aktuelle Beziehung (Kennenlernen, weiterer Verlauf, aktueller Stand)
    • aktuelles Sexualleben (Lust, Erregung, Kontakt, Orgasmus)

Formen

  • Libido/Appetenzstörungen, Lustlosigkeit
    • meistens mangelnde Kommunikation in Beziehung
    • Ängste und Unsicherheiten
    • abgewehrte Bedürfnisse → Werte und Normen
    • Angst, Scham, Ekel
    • Ausdruck eines Paarkonfliktes
  • Impotenz
    • Mann: erektile Dysfunktion = ungenügende Steifigkeit, vorzeitige Erschlaffung
    • Frau: Lubrikationsstörung, oft in Schwangerschaft oder Wechseljahren
  • Orgasmusstörung
    • Mann: zu früher/gar keinen Samenerguss, Ejakulation ohne Empfindung
    • Frau: fehlender Orgasmus
  • unerfüllter Kinderwunsch
  • Paraphilien
  • Störungen der Geschlechtsidentität
  • Sexsucht

Therapie

  • Masters und Johnson: "sensate focus/focusing":
    • Partnerübungen
    • Psychoedukation
    • Wahrnehmung des eigener Körper, eigene Reaktionen
    • Wahrnehmung des Partners
    • Ausdruck von Wünschen und Gefühlen
    • Atemübungen
    • Massage, gegenseitige Berührung
  • integrierte sexualtherapeutische Verfahren: analytische, systemische, verhaltenstherapeutische Methoden
  • Selbsterfahrung, z.B. Tantra
  • Kommunikationstraining: z.B. Zwiegespräch nach Moeller