Sexualtherapie
Aus psych-med
Grundlagen
- sexuelle "Störung" = Ausprägungen des Sexualverhaltens/sexuellen Erlebens, welche den/die Betroffene "stört"
- Ursachen:
- Beziehungsprobleme
- psychische Störungen
- verletzende Erfahrungen, kindliche Traumata
- konkurrierende Normen
- körperlich/somatisch:
- Alkohol/Drogen/Medikamente
- Rauchen
- Bluthochdruck, Arteriosklerose
- Hormonstörungen (Testosteronmangel)
- Z.n. Prostata-OP, OP im Beckenboden/Unterleib
Diagnose
- Ausschluss körperlicher Ursachen
- Symptomamnese:
- Beginn, Verlauf
- Beständigkeit, Ausmaß
- Abhängigkeit von Sexpraxis, Partner, Situation (z.B. auch bei Masturbation?)
- erweitere Sexualanamnese:
- Sexualanamnese (sexuelle Entwicklung)
- Familienanamnese (Werte und Normen, Umgang mit Sexualität in Ursprungsfamilie)
- aktuelle Beziehung (Kennenlernen, weiterer Verlauf, aktueller Stand)
- aktuelles Sexualleben (Lust, Erregung, Kontakt, Orgasmus)
Formen
- Libido/Appetenzstörungen, Lustlosigkeit
- meistens mangelnde Kommunikation in Beziehung
- Ängste und Unsicherheiten
- abgewehrte Bedürfnisse → Werte und Normen
- Angst, Scham, Ekel
- Ausdruck eines Paarkonfliktes
- Impotenz
- Mann: erektile Dysfunktion = ungenügende Steifigkeit, vorzeitige Erschlaffung
- Frau: Lubrikationsstörung, oft in Schwangerschaft oder Wechseljahren
- Orgasmusstörung
- Mann: zu früher/gar keinen Samenerguss, Ejakulation ohne Empfindung
- Frau: fehlender Orgasmus
- unerfüllter Kinderwunsch
- Paraphilien
- Störungen der Geschlechtsidentität
- Sexsucht
Therapie
- Masters und Johnson: "sensate focus/focusing":
- Partnerübungen
- Psychoedukation
- Wahrnehmung des eigener Körper, eigene Reaktionen
- Wahrnehmung des Partners
- Ausdruck von Wünschen und Gefühlen
- Atemübungen
- Massage, gegenseitige Berührung
- integrierte sexualtherapeutische Verfahren: analytische, systemische, verhaltenstherapeutische Methoden
- Selbsterfahrung, z.B. Neo-Tantra
- Kommunikationstraining: z.B. Zwiegespräch nach Moeller