Begriffe Persönlichkeitsstörungen
Aus psych-med
allgemein
- dimensional → Persönlichkeitsstilen
- PS = starke Ausprägung
- unflexibel, rigide, v.a. interpersonelle Muster → Krisen bei Konflikten
- Remission 50% nach 2 J., 75% nach 6 J. → keine lebenslange "Störung"
- DSM-5:
- dimensionales Alternativmodell
- Funktionsfähigkeit: Selbst - interpersonell
- "Profil" = maladaptive Persönlichkeitsmerkmale: 5 traits, jeweils 5 facets
- bei Jugendlichen "Adoleszentenkrise" = identitätskrise = Selbstrepräsentation gestört, Objetkrepräsentation aber intakt
- Cluster
BPS
- Prävalenz 1,5%
- m:w = 1:1
- Störung von
- Affektregulation
- Identitä/Selbstbild
- soziale Interaktion
- Impulsivität
- Probleme:
- Denkmuster: dichotom, Allmacht/Minderwertigkeit, Idealisierung/Abwertung; projektive Identifikation
- Dissoziation
- Sozialverhalten: Nähe-/Distanz-Regulation, Angst vor Nähe/Angst vor Verlassenwerden → Kontrolle
- Bindung: unsicher-ambivalent/-desorganisiert
- affektive Instabilität: Stimmungsschwankungen, Spannungszustände, Krisen, Angst/Panik → Umwandlung in Wut, Ohnmacht, Betäubung
- Impulskontrolle: SV, Aggression
- empirische Therapie:
- DBT
- Schematherapie
- TFP
- MBT
- Medikation:
- keines zugelassen!
- SSRI kein Effekt!
- vermeide BZD, Polypharmakotherapie → "nicht vergiften"
- Neuroleptika → Aripiprazol
- mood stabilizer → Wirksamkeit unklar
narzisstische PS
- Therapie-Ziel: "falsches" Selbst → wahres Selbst
- Freud: Übergang Autoerotismus → Objektliebe
- Kohut:
- Verlust an Selbstkohärenz
- kindliche Frustration/Entbehrungen → Ohnmacht/Beschämung → fantasierte Omnipotenz, Idealisierung der Mutter → bleibende Furcht vor neuerlicher Frustration/Ohnmacht/Beschämung
- Aggression als Reaktion auf Kränkung → Fokus, Deutung, Empathie
- Kernberg:
- gesunder Narzissmus
- pathologischer Narzissmus: strukturelles Defizit, Realselbst = Idealselbst
- maligner Narzissmus: antisozial, paranoid, sadistisch
- Therapie: Neutralität, Schuldgefühle + Dankbarkeit, Projektion Idealselbst → gute Elternfigur, Deutung im Hier und Jetzt
- VT:
- doppeltes Selbstbild: grandioser Selbstanteil - vulnerabler Selbstanteil → Selbstwertdiskrepanz, inkompatible Kernselbstanteile, Scham, Midnerwertigkeit, Hilflosigkeit → narzisstisches Schema als Schutz
- maladaptive Strategie zur Befriedigung von Grundbedürfnisse
- negative Selbstschemata: inkompetent, verlassen
- grandiose Selbstschemata: grandios, gekränkt, diatanziert → dysfunktionale GEwältigungsstrategien
- weiblicher Narzissmus: appellativ (passiv-regressiv), phallisch (progressiv), moralisch ("Opfer")
- Therapieziele:
- Beziehungsgestaltung
- Einsicht → Überlebensregel, Grundannahmen
- Emotionsregulation
- bisher vermiedene Bedürfnisse
- Interaktion: prosozial, selbstwertdienlich; Perspektivwechsel, Empathie, Umgang mit Kritik
- realistisches Selbstbild + Ziele
- Sinnhaftigkeit → Kongruenz
- Therapiebeziehung:
- komplementär
- Kongruenz, Echtheit, Empathie
- DPI nach CBASP
- Akzeptanz → Gegenübertragung!