Borderline-Persönlichkeitsstörung: Unterschied zwischen den Versionen
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* Formen: Depersonalisation, Derealisation, Dämmerzustände, Denkstörungen, (Teil-)Amnesien, Hymnesien (negative Überflutungen), Zwangsgedanken, Kontrollverlust | * Formen: Depersonalisation, Derealisation, Dämmerzustände, Denkstörungen, (Teil-)Amnesien, Hymnesien (negative Überflutungen), Zwangsgedanken, Kontrollverlust | ||
== Sozialverhalten == | |||
* Problem der Nähe-/Distanz-Regulation → Angst vor Nähe ⇔ Angst vor dem Alleinsein | |||
* häufig wechselndes Sozialkontakten und/oder Sozialkreise | |||
* abnormes und/oder riskantes Sexualverhalten kommen, z. B. Wechsel von Anhedonie und Promiskuität | |||
* Manipulatives Verhalten, Bedürfnis, Beziehungen zu kontrollieren | |||
== Bindungstypen == | |||
* unsicher-ambivalent: Beziehungssehnsucht/Verschmelzungswünsche ⇔ Gefühle von Einengung und Zwang (Wut, Ärger) | |||
* unsicher-desorganisiert: feindselig bestrafend oder tröstend fürsorglich → Beziehungskontrolle | |||
== Emotionalität == | |||
=== affektive Instabilität === | |||
* extreme und labile Gefühlswelt → kurzwellige Stimmungsschwankungen und tiefe emotionale Krisen | |||
* niedrige Reizschwelle | |||
* quälende und diffuse Spannungszustände, teilweise auch als Gefühl von innerer Leere | |||
* durch die extreme Gefühlswelt hartnäckige Schlafstörungen | |||
=== Impulskontrolle === | |||
* v.a. selbstschädigendes, aber auch fremdschädigendes Verhalten sein → Versuch der Emotions-/Impulsunterdrückung | |||
=== Emotionale Dynamik === | |||
* v.a. Angst, Wut und Verzweiflung, außerdem Schuldgefühle und Depression (resp. Trauer, Leere, Resignation). | |||
* Dynamik von Macht und Ohnmacht: | |||
** Gefühlte Ohnmacht bzw. Hilflosigkeit → Verzweiflung | |||
** Macht → Kontrolle | |||
* Angst/Panik: Gefühl einer existenziellen Bedrohung (insbesondere der Ich-Struktur) → Hauptursache der Aggression | |||
* mögliche Folgen: Kontrollzwänge, Gewaltpotentiale und/oder krankhafter Ehrgeiz | |||
=== Herstellung der Affektlosigkeit === | |||
* Phasen völliger Affektlosigkeit: für die Mehrheit entlastend | |||
* spezifischer Mechanismus zur Angstabwehr neben der Umwandlung in Wut, dem Agieren (Angstkontrolle durch Selbst- und Fremdschädigung) und der Projektion | |||
* extreme Zustände (Selbstverletzung, schnelles Autofahren, exzessiver Drogenmissbrauch) → sich selbst spüren, Spannungen abzubauen, sich bestrafen, sich betäuben | |||
== Spezifische Ängste == | |||
* Angst vor Nähe | |||
* Angst vor dem Alleinsein/Beziehungsverlust/Verlassenwerden | |||
** Angst vor Verlust eines sozialen Objekts | |||
** Angst vor Verlust der Liebe des Objekts | |||
* Angst vor Selbstverlust (Persönlichkeit, Identität, sich selbst) | |||
* Angst vor sich selbst: Kontrolle über eigene Phantasien, Bedürfnisse, problematische Gefühle zu verlieren | |||
* Angst vor struktureller Regression: den Ich-Status zu verlieren verlieren | |||
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Version vom 1. Januar 2012, 21:06 Uhr
Zusammenfassung von http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline-Pers%C3%B6nlichkeitsst%C3%B6rung mit Ergänzungen
Symptomatik
- Impulsivität und Instabilität in zwischenmenschlichen Beziehungen, Stimmung und Selbstbild
- dissoziative Störungen
- Depressionen
- Selbstverletzendes Verhalten
Denkmuster
- charakteristische dichotome Denkmuster, "Schwarz-Weiß-Denken"
- wechselnde Idealisierung und Entwertung bestimmter Mitmenschen
- Selbstbild zwischen Minderwertigkeit und Allmacht-Phantasien (respektive Größenwahn)
- gleichzeitige Aktivierung widersprüchlicher Grundannahmen
- projektive Identifikation: Abwehrmechanismus
Dissoziative Symptome
- natürliche Reaktion auf extreme seelische Belastungen
- unverarbeitbare Erlebnisse zeitlos „eingefroren“ von der Persönlichkeit abgetrennt, v.a. extreme Gefühle und Gedanken, teilweise autarke Persönlichkeitsanteile
- Formen: Depersonalisation, Derealisation, Dämmerzustände, Denkstörungen, (Teil-)Amnesien, Hymnesien (negative Überflutungen), Zwangsgedanken, Kontrollverlust
Sozialverhalten
- Problem der Nähe-/Distanz-Regulation → Angst vor Nähe ⇔ Angst vor dem Alleinsein
- häufig wechselndes Sozialkontakten und/oder Sozialkreise
- abnormes und/oder riskantes Sexualverhalten kommen, z. B. Wechsel von Anhedonie und Promiskuität
- Manipulatives Verhalten, Bedürfnis, Beziehungen zu kontrollieren
Bindungstypen
- unsicher-ambivalent: Beziehungssehnsucht/Verschmelzungswünsche ⇔ Gefühle von Einengung und Zwang (Wut, Ärger)
- unsicher-desorganisiert: feindselig bestrafend oder tröstend fürsorglich → Beziehungskontrolle
Emotionalität
affektive Instabilität
- extreme und labile Gefühlswelt → kurzwellige Stimmungsschwankungen und tiefe emotionale Krisen
- niedrige Reizschwelle
- quälende und diffuse Spannungszustände, teilweise auch als Gefühl von innerer Leere
- durch die extreme Gefühlswelt hartnäckige Schlafstörungen
Impulskontrolle
- v.a. selbstschädigendes, aber auch fremdschädigendes Verhalten sein → Versuch der Emotions-/Impulsunterdrückung
Emotionale Dynamik
- v.a. Angst, Wut und Verzweiflung, außerdem Schuldgefühle und Depression (resp. Trauer, Leere, Resignation).
- Dynamik von Macht und Ohnmacht:
- Gefühlte Ohnmacht bzw. Hilflosigkeit → Verzweiflung
- Macht → Kontrolle
- Angst/Panik: Gefühl einer existenziellen Bedrohung (insbesondere der Ich-Struktur) → Hauptursache der Aggression
- mögliche Folgen: Kontrollzwänge, Gewaltpotentiale und/oder krankhafter Ehrgeiz
Herstellung der Affektlosigkeit
- Phasen völliger Affektlosigkeit: für die Mehrheit entlastend
- spezifischer Mechanismus zur Angstabwehr neben der Umwandlung in Wut, dem Agieren (Angstkontrolle durch Selbst- und Fremdschädigung) und der Projektion
- extreme Zustände (Selbstverletzung, schnelles Autofahren, exzessiver Drogenmissbrauch) → sich selbst spüren, Spannungen abzubauen, sich bestrafen, sich betäuben
Spezifische Ängste
- Angst vor Nähe
- Angst vor dem Alleinsein/Beziehungsverlust/Verlassenwerden
- Angst vor Verlust eines sozialen Objekts
- Angst vor Verlust der Liebe des Objekts
- Angst vor Selbstverlust (Persönlichkeit, Identität, sich selbst)
- Angst vor sich selbst: Kontrolle über eigene Phantasien, Bedürfnisse, problematische Gefühle zu verlieren
- Angst vor struktureller Regression: den Ich-Status zu verlieren verlieren