Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy: Unterschied zwischen den Versionen
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* Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Depressionen | * Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Depressionen | ||
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* Grundannahmen/theoretisches Fundament: | * Grundannahmen/theoretisches Fundament: | ||
** Wahrnehmung chronisch Depressiver ist von Umwelt entkoppelt | ** Wahrnehmung chronisch Depressiver ist von Umwelt entkoppelt | ||
** kognitives und emotionales Entwicklungsniveau vergleichbar zu präoperativem Stadium nach Piaget *** Perspektivenübernahme → | ** kognitives und emotionales Entwicklungsniveau vergleichbar zu präoperativem Stadium nach Piaget | ||
*** monologisierendes Sprechen oder Schweigen | |||
*** fehlende Perspektivenübernahme → soziales Empathiedefizit | |||
*** Erkenntnis, dass verschiedene emotionale Reaktionen möglich sind, dass unterschiedliche Personen in der gleichen Situation unterschiedlich reagieren können | *** Erkenntnis, dass verschiedene emotionale Reaktionen möglich sind, dass unterschiedliche Personen in der gleichen Situation unterschiedlich reagieren können | ||
*** Erkenntnis, dass viele zwischenmenschliche Situationen aufeinander aufbauen → vergangene Situationen beeinflussen die aktuelle Situation | *** Erkenntnis, dass viele zwischenmenschliche Situationen aufeinander aufbauen → vergangene Situationen beeinflussen die aktuelle Situation | ||
*** Wissen um Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere = Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten und Konsequenzen | *** Wissen um Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere = Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten und Konsequenzen | ||
*** wenig emotionale Kontrolle unter Stress | |||
*** Folge: vermeidend-ängstlicher Lebensstil, können ihre negativ-depressiven Annahmen über das Leben und die Umwelt auch bei wiederholt anderen Erfahrungen nicht korrigieren | *** Folge: vermeidend-ängstlicher Lebensstil, können ihre negativ-depressiven Annahmen über das Leben und die Umwelt auch bei wiederholt anderen Erfahrungen nicht korrigieren | ||
* Circumplex-Modell (Kiesler-Kreis): Beschreibung der Art der Interaktion des Patienten mit seiner Umwelt auf den zwei Dimensionen "dominant-submissiv" und "feindlich-freundlich" | * Circumplex-Modell (Kiesler-Kreis): Beschreibung der Art der Interaktion des Patienten mit seiner Umwelt auf den zwei Dimensionen "dominant-submissiv" und "feindlich-freundlich" | ||
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Fokus auf Interaktionsverhalten: | Fokus auf Interaktionsverhalten: | ||
* Liste prägender Bezugspersonen ("''significant other''") → grundsätzliche Annahmen (Selbstbild/Weltbild) | * '''Liste prägender Bezugspersonen''' ("''significant other''") → grundsätzliche Annahmen (Selbstbild/Weltbild) | ||
* ausführliche Situationsanalysen: | * ausführliche '''Situationsanalysen''': | ||
*# Wie beeinflussen diese Grundannahmen aktuell den Umgang mit anderen Personen? | *# Wie beeinflussen diese Grundannahmen aktuell den Umgang mit anderen Personen? | ||
*# Führt dieses Verhalten zum erwünschten Ergebnis? | *# Führt dieses Verhalten zum erwünschten Ergebnis? | ||
* interpersonelle Diskriminationsübungen ("''Interpersonal Discrimination Exercise''", IDE): | * '''interpersonelle Diskriminationsübungen''' ("''Interpersonal Discrimination Exercise''", IDE): | ||
*# Interpretationen des Verhaltens anderer erkennen und hinterfragen (z. B. die Erwartung, dass die Ehefrau genauso reagiert wie die Mutter) | *# Interpretationen des Verhaltens anderer erkennen und hinterfragen (z. B. die Erwartung, dass die Ehefrau genauso reagiert wie die Mutter) | ||
*# Nutzen der Therapeut-Patient-Beziehung ("''disciplined personal involvement''"): (Gegen-)Übertragung aufgreifen und thematisieren → empathische Rückmeldung | *# Nutzen der Therapeut-Patient-Beziehung: '''Diszipliniertes persönliches Einlassen''' ("''disciplined personal involvement''"): (Gegen-)Übertragung aufgreifen und thematisieren → empathische Rückmeldung | ||
** anhand des Kiesler-Kreises beschreiben, welches interpersonelle Verhalten beim Patienten vorherrschend ist (häufig unterwürfig-freundlich oder unterwürfig-feindselig ⇒ übliche Reaktion: dominant-freundlich oder dominant-feindselig | ** anhand des '''Kiesler-Kreises''' beschreiben, welches interpersonelle Verhalten beim Patienten vorherrschend ist (häufig unterwürfig-freundlich oder unterwürfig-feindselig ⇒ übliche Reaktion: dominant-freundlich oder dominant-feindselig | ||
** kontrollierte Beziehungsaufnahme: Therapeut reagiert akomplementär (nicht dominant) | ** kontrollierte Beziehungsaufnahme: Therapeut reagiert akomplementär (nicht dominant) | ||
** Schlussfolgerungen bezüglich der prägenden Bezugspersonen ableiten | ** Schlussfolgerungen bezüglich der prägenden Bezugspersonen ableiten | ||
** Übertragungshypothesen als Implikation formulieren, z. B. "Wenn ich einen Fehler mache bei meinem Therapeuten, dann..." | ** '''Übertragungshypothesen''' als Implikation formulieren, z. B. "Wenn ich einen Fehler mache bei meinem Therapeuten, dann..." | ||
** Diskriminationstraining: z. B. "Welche Unterschiede können Sie sehen zwischen dem Verhalten ihres Vaters und meinem?" ⇒ Wahrnehmung des Unterschieds zwischen dem aktuellen Verhalten des Gegenübers (Therapeut) und dem früheren Verhalten der prägenden Bezugsperson ⇒ korrigierende emotionale Erfahrung | ** Diskriminationstraining: z. B. "Welche Unterschiede können Sie sehen zwischen dem Verhalten ihres Vaters und meinem?" ⇒ Wahrnehmung des Unterschieds zwischen dem aktuellen Verhalten des Gegenübers (Therapeut) und dem früheren Verhalten der prägenden Bezugsperson ⇒ korrigierende emotionale Erfahrung | ||
* Aufbau von Verhaltensfertigkeiten (z. B. Selbstsicherheitstraining) | * Aufbau von Verhaltensfertigkeiten (z. B. Selbstsicherheitstraining) |
Version vom 22. Oktober 2014, 16:55 Uhr
Grundlagen
- Therapieverfahren zur Behandlung chronischer Depressionen
- entwickelt von McCullough
- Grundannahmen/theoretisches Fundament:
- Wahrnehmung chronisch Depressiver ist von Umwelt entkoppelt
- kognitives und emotionales Entwicklungsniveau vergleichbar zu präoperativem Stadium nach Piaget
- monologisierendes Sprechen oder Schweigen
- fehlende Perspektivenübernahme → soziales Empathiedefizit
- Erkenntnis, dass verschiedene emotionale Reaktionen möglich sind, dass unterschiedliche Personen in der gleichen Situation unterschiedlich reagieren können
- Erkenntnis, dass viele zwischenmenschliche Situationen aufeinander aufbauen → vergangene Situationen beeinflussen die aktuelle Situation
- Wissen um Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere = Zusammenhang zwischen eigenem Verhalten und Konsequenzen
- wenig emotionale Kontrolle unter Stress
- Folge: vermeidend-ängstlicher Lebensstil, können ihre negativ-depressiven Annahmen über das Leben und die Umwelt auch bei wiederholt anderen Erfahrungen nicht korrigieren
- Circumplex-Modell (Kiesler-Kreis): Beschreibung der Art der Interaktion des Patienten mit seiner Umwelt auf den zwei Dimensionen "dominant-submissiv" und "feindlich-freundlich"
Inhalte
Fokus auf Interaktionsverhalten:
- Liste prägender Bezugspersonen ("significant other") → grundsätzliche Annahmen (Selbstbild/Weltbild)
- ausführliche Situationsanalysen:
- Wie beeinflussen diese Grundannahmen aktuell den Umgang mit anderen Personen?
- Führt dieses Verhalten zum erwünschten Ergebnis?
- interpersonelle Diskriminationsübungen ("Interpersonal Discrimination Exercise", IDE):
- Interpretationen des Verhaltens anderer erkennen und hinterfragen (z. B. die Erwartung, dass die Ehefrau genauso reagiert wie die Mutter)
- Nutzen der Therapeut-Patient-Beziehung: Diszipliniertes persönliches Einlassen ("disciplined personal involvement"): (Gegen-)Übertragung aufgreifen und thematisieren → empathische Rückmeldung
- anhand des Kiesler-Kreises beschreiben, welches interpersonelle Verhalten beim Patienten vorherrschend ist (häufig unterwürfig-freundlich oder unterwürfig-feindselig ⇒ übliche Reaktion: dominant-freundlich oder dominant-feindselig
- kontrollierte Beziehungsaufnahme: Therapeut reagiert akomplementär (nicht dominant)
- Schlussfolgerungen bezüglich der prägenden Bezugspersonen ableiten
- Übertragungshypothesen als Implikation formulieren, z. B. "Wenn ich einen Fehler mache bei meinem Therapeuten, dann..."
- Diskriminationstraining: z. B. "Welche Unterschiede können Sie sehen zwischen dem Verhalten ihres Vaters und meinem?" ⇒ Wahrnehmung des Unterschieds zwischen dem aktuellen Verhalten des Gegenübers (Therapeut) und dem früheren Verhalten der prägenden Bezugsperson ⇒ korrigierende emotionale Erfahrung
- Aufbau von Verhaltensfertigkeiten (z. B. Selbstsicherheitstraining)