EMDR

Aus psych-med
  • Eye Movement Desensitization and Reprocessing* Francine Shapiro (USA)
  • Therapie für traumatisierte Personen
  • Weiterenwicklung auch für Angststörungen, Depression, Schmerz
  • Kombination aus Traumakonfrontation, kognitive Umstrukturierung und Aufmerksamkeits-Ablenkung (reduziert Arousal. verbessert Elaboration)

Ablauf

Phase Inhalt
1 Anamnese
2 eine positive Ressource (z.B. sicherer Ort) innerlich verankern
3 eine repräsentative Situation der Traumaerfahrung auswählen, zentralen Satz finden (z. B. "fühle mich hilflos"), Schwere bewerten, evtl. Ziel(ressource) formulieren
4 eigentliche Behandlung: Pat. denkt an Satz/Bild, folgt gleichzeitig mit den Augen Handbewegungen des Therapeuten
5 wenn Erleichterung auftritt, Verankerung
6 Testen evtl. veränderter Körpererfahrungen → Missempfindungen zur erinnerten Situation sollten weniger schwer sein, Belastung verringert erlebt werden
7 weiteres Vorgehen planen, "Nachprozessieren" (z.B. in Träumen) beobachten

Theorie

  • Trauma → "Sprachloses Entsetzen" (speechless terror)
  • → Sprachzentrum aktiv unterdrückt → Patient kann Geschehenes kaum in Worte fassen → Verarbeitung erschwert
  • EMDR → bilaterale Stimulation (optisch/akustisch/taktil) → Synchronisation der Gehirnhälften = innere Reorganisation der dysfunktional wirkenden Traumaerfahrung
  • Bezug zu REM-Phasen während des Schlafes = "Verarbeitungsmdus"

Wirksamkeit

  • Wirksamkeit nachgewiesen
  • zur Behandlung von PTSD als wissenschaftliche Methode international anerkannt
  • aber: Nachweis nur für Wirksamkeit der Exposition, bisher nicht für Notwendigkeit der bilateralen Stimulation
  • Hypothesen:
    • Fixierung als Anti-Dissoziations-Skill
    • Beeinflussung des Arbeitsgedächtnisses: bifokale Aufmerksamkeit → Reduktion der emotionalen Reaktion (Belastung), einfachere Bearbeitung, Steigerung der Selbstwirksamkeitsüberzeugung ("Ich kann darüber sprechen")