Endometriose
Aus psych-med
Grundlagen
- Endometriose = Vorkommen von Endometrium-ähnlichem Gewebe außerhalb des Cavum uteri
- Endometriosis genitalis externa: Uterus, Ovar, Tube, Peritoneum kleines Becken
- Endometriosis genitalis interna (= Adenomyosis): innerhalb der Uterusmuskulatur
- Endometriosis extragenitalis: Blase, Darm, andere Organe (oft infiltrativ wachsend)
- Östrogen-abhängig → nur während Geschlechtsreife aktiv, in Menopause meist Ende aller Beschwerden
- gutartige Erkrankung, allerdings 5% infiltrativ wachsend (Organdestruktion), maligne Entartung sehr selten
- Pathogenese ungeklärt, Implantationstheorie: retrograde Menstruation (physiologisch)
- Prävalenz 5-17%; bei Laproskopie wegen Unterbauchschmerzen > 30%
- Dauer vom Auftreten erster Symptome bis zur Diagnose: 5-9 J.
Symptome
- Leitsymptome:
- chronische Schmerzen:
- Dysmenorrhoe (Adenomyosis), Unterbauchschmerzen, tiefe Dyspareunie (Douglasraum), Dysurie (Blasendach), Dyschezie
- zyklisch prä-/postmenstruell
- Schmerzintensität korreliert nicht mit Schwere des Befalls
- 1/3 der Pat. haben keine Schmerzen
- auch nach chir. Entfernung signifikante Schmerzreduktion nur bei < 50%, Schmerzrezidiv 10% pro Jahr (ohne Rezidiv der Endometriose)
- Pathogenese
- unklar
- selten mechanisch
- Vernarbungen
- inflammatorische Substanzen
- Neurotropismus in Endometrioseläsionen
- viszeral-neuronaler cross-talk → Reizdarmsydnrom, interstitielle Zystitis
- Störung der HHA-Achse
- biopsychosozial
- Unfruchtbarkeit
- kein pathognomonisches Symptom
- chronische Schmerzen:
- psychische Komorbidität > 50% (verminderte Lebensqualität, Depressionen, erhöhte Stresswahrnehmung)