Entwicklungsphasen nach Freud: Unterschied zwischen den Versionen

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| Mund als primäre Quelle der Befriedigung; danach Fokus auf anderen erogenen Zonen, oraler Lustgewinn aber weiterhin möglich (Küssen); '''primärer Narzissmus''': Libido ganz auf sich selbst gerichtet (noch Symbiose/Fusion von Kind/Mutter); normales Duchgangsstadium in der Entwicklung der Objektbeziehungen während der prägenitalen Phasen
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* Mund als primäre Quelle der Befriedigung (Saugen, Lutschen); danach Fokus auf andere erogene Zonen, oraler Lustgewinn aber weiterhin möglich (z.B. Küssen);  
* '''primärer Narzissmus''': Libido ganz auf sich selbst gerichtet (noch Symbiose/Fusion von Kind/Mutter); normales Duchgangsstadium in der Entwicklung der Objektbeziehungen während der prägenitalen Phasen
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! style="text-align:left" | anal
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| style="text-align:center" | 2-3
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| Befriedigung durch Ausscheiden (Defäkation) und anschließend durch deren Kontrolle (Zurückhaltung); wichtig für Sauberkeitserziehung, Erlernen des sozialen Miteinanders, Konfliktfähigkeit und (spätere) Über-Ich-Entwicklung; Konflikte durch kulturelle Normen/Sauberkeitserziehung der Eltern/Erzieher → "analer Charakter": Geiz, Pedanterie, Zwanghaftigkeit
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* Befriedigung durch Ausscheiden (Defäkation) und Kontrolle (Zurückhaltung);  
* wichtig für Sauberkeitserziehung, Erlernen des sozialen Miteinanders, Konfliktfähigkeit und (spätere) Über-Ich-Entwicklung;  
* Konflikte durch kulturelle Normen/Sauberkeitserziehung der Eltern/Erzieher  
* "'''analer Charakter'''": Geiz, Pedanterie, Zwanghaftigkeit
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! style="text-align:left" | Eigentliche Bindung
! style="text-align:left" | phallisch<br />ödipal
| 7./8. bis 24. Monat
| style="text-align:center" | 3-5
| mit Beginn der Lokomotion (Krabbeln) &rarr; Fähigkeit, sich zu Bezugsperson hinzubewegen oder Umgebung zu erkunden (Individuationsphase) &rarr; wachsende '''Objektpermanenz'''  
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* Erforschung des eigenen Körpers mit Anfassen und Stimulieren von Penis/Klitoris &rarr; Konflikte mit kulturellen Normen und elterlichen Moralvorstellungen.  
* "'''Ödipuskonflikt'''": Begehren der Mutter &rarr; Konkurrenz mit dem Vater (nach C.G. Jung bei Frauen: Elektrakomplex);  
* Überwindung: aus '''Kastrationsangst''' &rarr; Verzicht auf Mutter, Unterordnung und Identifikation mti dem Vater &rarr; Erwerb der Geschlechterrolle
* Nicht-Überwindung des Konfliktes: Mangelnde Loslösung vom geliebten Elternteil, Nichtbejahung der eigenen Geschlechterrolle, Identifizierung mit dem anderen Geschlecht, Liebesunfähigkeit
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! style="text-align:left" | Zielkorrigierte Partnerschaft
! style="text-align:left" | Latenzperiode
| ab 2 / 3 Jahren
| style="text-align:center" | 5-11
| versucht, das Verhalten des anderen je nach Situation zu beeinflussen
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* Befriedigung durch Erlangen von Fähigkeiten und Erkundung der Umwelt;
* Fähigkeit zum Lustverzicht/-verschiebung (Frustrationstoleranz) oder -umwandlung ((Sublimierung)
* Übernahme kultureller Werte (&rarr; Über-Ich-Entwicklung) und Erwerb kognitiver Fähigkeiten erworben
* Verdrängung der Sexualität, sexuelle Energie kanalisiert ind soziale Beziehungen und Aufbau von Abwehr gegen Sexualität
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Version vom 21. September 2015, 11:12 Uhr

Grundlagen

  • Postulat von Freud:
    • menschliche Sexualität von Geburt an wirksam
    • festgelegte Entwicklungsstufen
  • umstritten

Phasen

Phase Alter Entwicklung
oral 0-2
  • Mund als primäre Quelle der Befriedigung (Saugen, Lutschen); danach Fokus auf andere erogene Zonen, oraler Lustgewinn aber weiterhin möglich (z.B. Küssen);
  • primärer Narzissmus: Libido ganz auf sich selbst gerichtet (noch Symbiose/Fusion von Kind/Mutter); normales Duchgangsstadium in der Entwicklung der Objektbeziehungen während der prägenitalen Phasen
anal 2-3
  • Befriedigung durch Ausscheiden (Defäkation) und Kontrolle (Zurückhaltung);
  • wichtig für Sauberkeitserziehung, Erlernen des sozialen Miteinanders, Konfliktfähigkeit und (spätere) Über-Ich-Entwicklung;
  • Konflikte durch kulturelle Normen/Sauberkeitserziehung der Eltern/Erzieher
  • "analer Charakter": Geiz, Pedanterie, Zwanghaftigkeit
phallisch
ödipal
3-5
  • Erforschung des eigenen Körpers mit Anfassen und Stimulieren von Penis/Klitoris → Konflikte mit kulturellen Normen und elterlichen Moralvorstellungen.
  • "Ödipuskonflikt": Begehren der Mutter → Konkurrenz mit dem Vater (nach C.G. Jung bei Frauen: Elektrakomplex);
  • Überwindung: aus Kastrationsangst → Verzicht auf Mutter, Unterordnung und Identifikation mti dem Vater → Erwerb der Geschlechterrolle
  • Nicht-Überwindung des Konfliktes: Mangelnde Loslösung vom geliebten Elternteil, Nichtbejahung der eigenen Geschlechterrolle, Identifizierung mit dem anderen Geschlecht, Liebesunfähigkeit
Latenzperiode 5-11
  • Befriedigung durch Erlangen von Fähigkeiten und Erkundung der Umwelt;
  • Fähigkeit zum Lustverzicht/-verschiebung (Frustrationstoleranz) oder -umwandlung ((Sublimierung)
  • Übernahme kultureller Werte (→ Über-Ich-Entwicklung) und Erwerb kognitiver Fähigkeiten erworben
  • Verdrängung der Sexualität, sexuelle Energie kanalisiert ind soziale Beziehungen und Aufbau von Abwehr gegen Sexualität