Psychiatrische Notfälle: Unterschied zwischen den Versionen
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# vorläufige (!) diagnostische Einschätzung von 1. Notfallsyndrom und 2. zugrundliegender psychiatrischer Störung → Fremdanamnese, Verhaltensbeobachtung | |||
Festlegung der Behandlungsstrategie und -modalität (freiwillig – unfreiwillig, sofort – nach Aufnahme/Übernahme) | # Festlegung der Behandlungsstrategie und -modalität (freiwillig – unfreiwillig, sofort – nach Aufnahme/Übernahme) | ||
# nicht-pharmakologische Maßnahmen (verbale Deeskalation, Reizabschirmung) | |||
# Psychopharmakologische Behandlung nach (vorläufiger) diagnostischer Einschätzung | |||
# Patienten soweit wie möglich in Auswahl der Psychopharmaka mit einbinden | |||
# Medikation besser oral als parenteral | |||
Version vom 18. November 2016, 21:20 Uhr
allgemein
- i.d.R. durch eine psychische Erkrankung (einschließlich Erlebnisreaktion) bedingt
- unmittelbarer Handlungszwang zur Abwendung von Lebensgefahr oder anderen schwerwiegenden Folgen
- sofortige, an der akuten Symptomatik orientierte, gezielte Therapie zur Gefahrenabwehr
- ca. 10% aller notärztlichen Einsätze
- juristische Aspekte:
- Schutz des Patienten und Dritter
- Rechte des Patienten: Selbstbestimmung (außer bei Selbst-/Fremdgefährdung), Integrität, Information, Rechtsberatung → PsychKG
- Geschäftsfähigkeit / Einwilligungsfähigkeit
- Unterbringung
- Dokumentation
- Schweigepflicht
- Betreuung
Vorgehen
- Einschätzung: akute Gefahr für Untersucher, Personal oder Patient?
- Ausschluss unmittelbarer vitaler Bedrohung durch internistische oder chirurgische (Grund)Erkrankung
- vorläufige (!) diagnostische Einschätzung von 1. Notfallsyndrom und 2. zugrundliegender psychiatrischer Störung → Fremdanamnese, Verhaltensbeobachtung
- Festlegung der Behandlungsstrategie und -modalität (freiwillig – unfreiwillig, sofort – nach Aufnahme/Übernahme)
- nicht-pharmakologische Maßnahmen (verbale Deeskalation, Reizabschirmung)
- Psychopharmakologische Behandlung nach (vorläufiger) diagnostischer Einschätzung
- Patienten soweit wie möglich in Auswahl der Psychopharmaka mit einbinden
- Medikation besser oral als parenteral