Schizotypische Persönlichkeitsstörung
Aus psych-med
- in ICD-10 unter "schizophrene und wahnhafte Störungen" (F2x)
- in DSM-IV unter Persönlichkeitsstörungen → "schizophrenes Spektrum" (mit schizoider und paranoider PS)
- Kriterien nach ICD-10:
Diagnose
- Störung mit exzentrischem Verhalten und Anomalien des Denkens und der Stimmung, die schizophren wirkt, obwohl nie eindeutige und charakteristische Symptome aufgetreten sind
- chronischer Verlauf mit unterschiedlicher Intensität, kein exakter Beginn feststellbar
- Entwicklung und Verlauf entsprechen gewöhnlich einer Persönlichkeitsstörung
- häufiger bei Personen mit Schizophrenie in der Familie → Teil des genetischen Spektrums der Schizophrenie; gelegentlich Entwicklung eindeutiger Schizophrenie
- kein beherrschendes oder typisches Merkmal; jedes der folgenden kann vorhanden sein:
- Inadäquater oder eingeschränkter Affekt (Patient erscheint kalt und unnahbar)
- Seltsames, exzentrisches und eigentümliches Verhalten und Erscheinung
- Wenig soziale Bezüge und Tendenz zu sozialem Rückzug
- Seltsame Glaubensinhalte und magisches Denken, die das Verhalten beeinflussen und im Widerspruch zu (sub)kulturellen Normen stehen
- Misstrauen oder paranoide Ideen
- Zwanghaftes Grübeln ohne inneren Widerstand, oft mit dysmorphophoben, sexuellen oder aggressiven Inhalten
- Ungewöhnliche Wahrnehmungsinhalte mit Körpergefühlsstörungen oder anderen Illusionen, mit Depersonalisations- oder Derealisationserleben
- Denken und Sprechen vage, umständlich, metaphorisch, gekünstelt, stereotyp oder anders seltsam, ohne ausgeprägte Zerfahrenheit
- Gelegentlich vorübergehende quasi-psychotische Episoden mit intensiven Illusionen, akustischen und anderen Halluzinationen und wahnähnlichen Ideen; diese Episoden treten im Allgemeinen ohne äußere Veranlassung auf