Stress: Unterschied zwischen den Versionen

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* "allgemeinen Adaptationssyndrom" (Selye-Syndrom) → körperliche Folgen längerer Stresseinwirkung, 3 Stadien:
* "allgemeinen Adaptationssyndrom" (Selye-Syndrom) → körperliche Folgen längerer Stresseinwirkung, 3 Stadien:
*# '''Alarmreaktion''':  
*# '''Alarmreaktion''':  
*#* körperlich: Katecholamine, ACTH → Glukokortikoide → Blutzucker↑, Proteinabbau↑, Proteinsynthese↓ → Entzündungsreaktionen↓
*#* Katecholamine, ACTH → Glukokortikoide → Blutzucker↑, Proteinabbau↑, Proteinsynthese↓ → Entzündungsreaktionen↓
*#* Stresshormone → Aktivität↑, Leistungsbereitschaft↑ (kurzfristig)
*#* Stresshormone → Aktivität↑, Leistungsbereitschaft↑ (kurzfristig)
*# '''Widerstandsstadium''': Versuch, Stressniveau zu reduzieren
*# '''Widerstandsstadium''':  
 
*#* Somatotropin↑, Mineralocorticoide↑
Bearbeiten]Nach einer kurzfristigen Alarmreaktion des Körpers gerät er in die sogenannte Widerstandsphase, in der er bestrebt ist, das aktuelle Stressniveau durch Beseitigung der stressauslösenden Reize wieder zu reduzieren, die in der Alarmreaktion ausgeschütteten Stresshormone abzubauen und so den Normalzustand wiederherzustellen. Diese Widerstandphase kann allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum aufrechterhalten werden.[4]
*#* Versuch, Stressniveau zu reduzieren, Widerstand gegen Stress zu erhöhen; entzündliche Reaktionen wie Magengeschwüre
 
*# '''Erschöpfungsstadium''': bei dauerhaftem Stress Langzeitschäden
Es kommt zur Ausschüttung von Somatotropin (STH) und Mineralocorticoiden sowie zur Zunahme entzündlicher Reaktionen wie Magengeschwüren.
*#* körperlich: Schrumpfung der Thymusdrüse und der Lymphdrüsen; Magengeschwüre
 
*#* kognitiv: Verzerrung von Wahrnehmungen und Denkweisen
Erschöpfungsstadium[Bearbeiten]Ist ein Mensch ständig Phasen erhöhter Aktiviertheit ausgesetzt, kann es zu ernsthaften Langzeitschädigungen kommen. Auf körperlicher Ebene kann es zur Schrumpfung der Thymusdrüse und der Lymphdrüsen kommen. Es können zudem Magengeschwüre entstehen. Mittelfristig kann es zu Störungen auf der kognitiven, der emotionalen, der vegetativ-hormonellen und der muskulären Ebene kommen.[5]
*#* emotional: Gereiztheit, Ängstlichkeit, Unsicherheit, Aggressivität  
 
*#* vegetativ-hormonell: verminderte Leistungsfähigkeit, ineffizientes Verhalten, Überforderung, Erschöpfung, Erholungsfähigkeit reduziert
Beispiele für Störungen aufgrund von andauerndem Stress sind verzerrte Wahrnehmungen und Denkweisen (kognitive Ebene), Befindlichkeitsstörungen wie Gereiztheit, Ängstlichkeit, Unsicherheit oder Aggressivität (emotionale Ebene). Weitere Folgen können verminderte Leistungsfähigkeit, ineffiziente Handlungsweisen sowie allgemeine Überforderung und Erschöpfung sein. Die Erschöpfung zeigt sich unter anderem darin, dass der Körper schneller in den genannten Aktivierungszustand (siehe "Alarmreaktion") gerät, wobei die Aktivierung intensiver ist und der Körper sich nur langsam wieder erholt (vegetativ-hormonelle Ebene).[6]
*#* somatische Krankheiten: Magen-Darm-Krankheiten, Hautkrankheiten, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten
 
Langfristige Auswirkungen von Stress können die langfristige Beeinträchtigung des Wohlbefindens, psychosomatische und psychische Störungen sowie diverse Krankheiten (z.B. Magen-Darm-Krankheiten, Hautkrankheiten, Schlafstörungen, Depression, Burnout-Syndrom) sein. Außerdem ist das Risiko für Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Krankheiten erhöht (vgl. Faltermaier, 2005).[7]
 
 


[[Kategorie:Grundlagen]]
[[Kategorie:Grundlagen]]

Version vom 5. Januar 2016, 09:51 Uhr

Stressmodelle

Hans Selye

  • "Vater der Stressforschung"
  • entwickelte in den 1930er Jahren Grundlagen der Lehre vom Stress
  • "allgemeinen Adaptationssyndrom" (Selye-Syndrom) → körperliche Folgen längerer Stresseinwirkung, 3 Stadien:
    1. Alarmreaktion:
      • Katecholamine, ACTH → Glukokortikoide → Blutzucker↑, Proteinabbau↑, Proteinsynthese↓ → Entzündungsreaktionen↓
      • Stresshormone → Aktivität↑, Leistungsbereitschaft↑ (kurzfristig)
    2. Widerstandsstadium:
      • Somatotropin↑, Mineralocorticoide↑
      • Versuch, Stressniveau zu reduzieren, Widerstand gegen Stress zu erhöhen; entzündliche Reaktionen wie Magengeschwüre
    3. Erschöpfungsstadium: bei dauerhaftem Stress Langzeitschäden
      • körperlich: Schrumpfung der Thymusdrüse und der Lymphdrüsen; Magengeschwüre
      • kognitiv: Verzerrung von Wahrnehmungen und Denkweisen
      • emotional: Gereiztheit, Ängstlichkeit, Unsicherheit, Aggressivität
      • vegetativ-hormonell: verminderte Leistungsfähigkeit, ineffizientes Verhalten, Überforderung, Erschöpfung, Erholungsfähigkeit reduziert
      • somatische Krankheiten: Magen-Darm-Krankheiten, Hautkrankheiten, Schlafstörungen, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Krankheiten