Persönlichkeitsstörung
Aus psych-med
Grundlagen
- starke Ausprägung von Persönlichkeitsstilen
- diesbezüglich wenig flexibel und anpassungsfähig
- Störung des zwischenmenschlichen Beziehungsverhaltens ⇒ Krise vor allem bei interpersonellen Konflikten und Verlust der sozialen Integration
- Verhaltensweisen als Selbstschutz → für Umwelt oft nicht erkennbar, daher häufig selbstbestätigend
Diagnose
- Kriterien nach ICD-10 → ICD-10-Persönlichkeitsstörung
- DSM-IV und ICD-10: kategorial → wenig reliabel/valide, große Überlappungen
- DSM-5:
- Alternativmodell → dimensional
- keine Altersbeschränkung mehr!
- nur noch 6 spezifische PS
- Kriterien:
- Funktionsfähigkeit
- Selbst: Stabilität der Identität, Integriertes Selbst-Konzept, interne Werte/Ideale/Ziele
- interpersonell: Empathie/Mentalisierungsfähigkeit, Intimität/Beziehungsregulation, intergrierte Objektrepräsentanzen
- maladaptive Persönlichkeitsmerkmale → "Profil
- 5 "traits", jeweils 5 "facets"
- zeitlich stabil und situationsübergreifend
- Funktionsfähigkeit
- ICD-11:
- ebenfalls keine spez. PS mehr
- nur noch "Persönlichkeitsstörung", Ausprägung nach "traits" und Schweregrad
- bei Jugendlichen DD Adoleszentenkrise = Identitätskrise
- Selbstrepräsentation gestört
- Objektrepräsentation intakt
- DD PS: beides gestört, Identitätsdiffusion
Cluster-Einteilung
ICD-10 | DSM-IV | psychodynamisch | |
---|---|---|---|
Cluster A sonderbar, exzentrisch |
paranoid schizoid |
paranoid schizoid schizotypisch |
strukturelle Schwäche, Übergang zur psychotischen Störung |
Cluster B dramatisch, emotional |
emotional-instabil histrionisch dissozial |
Borderline-PS histrionisch antisozial narzisstisch |
strukturell unzureichend gebunden, überschießende Dynamik |
Cluster C ängstlich, vermeidend |
selbstunsicher-vermeidend abhängig anankastisch passiv-aggressiv |
selbstunsicher dependent zwanghaft passiv-aggressiv |
rigide Struktur, unzureichende Entfaltung von Dynamik |
Weblinks
http://www.panikattacken.at/persoenlichkeitsstoerung/persoenlichkeitsstoerung.htm