Komplexe PTSD
Aus psych-med
- Beginn in früher Kindheit, meist über längeren Zeitraum und mehrfach traumatisiert
- zusätzlich zu PTSD-Symptomatik:
- schwere Störung der Emotionsregulation; Schlüsselemotionen: Scham, Schuld, Ekel
- dysfunktionale Bewertungen/automatische Kognitionen
- sehr negatives Selbst- und Körperkonzept
- gestörte Beziehungen
- Häufig Fehlen einer "prämorbiden Persönlichkeit" → gestörte Persönlichkeitsentwicklung
Diagnosekriterien
- DSM-IV, Anhang: Disorder of Extreme Stress Not Otherwise Specified (DESNOS)
- Veränderungen in der Affekt- und Impulsregulation: Umgang mit Wut, autodestruktives Verhalten, Suizidalität, Störungen der Sexualität, exzessives Risikoverhalten (→ BPS)
- Veränderungen in Aufmerksamkeit und Bewusstsein: Amnesien, Dissoziation, Depersonalisation
- Veränderungen der Selbstwahrnehmung: Insuffizienzgefühle/Verlust des Selbstwertgefühls, Stigmatisierung, Scham-/Schuldgefühle, Isolation, Bagatellisierung
- Veränderungen in Beziehungen: Unfähigkeit zu vertrauen, Reviktimisierung, Viktimisierung anderer Personen
- Somatisierung: gastrointestinal, kardial, chronische Schmerzen, Konversionssymptome, sexuelle Symptome
- Veränderungen von Lebenseinstellungen: Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Verlust früherer stützender Grundüberzeugungen
- ICD-10: Andauernde Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung (F62.0)
- feindliche oder misstrauische Haltung
- sozialer Rückzug
- Gefühl von Leere und Hoffnungslosigkeit (→ dependetes Verhalten, Vermeidung aversiver/aggressiver Emotionen, depressive Symptomatik)
- Gefühl von Nervosität oder Bedrohung (→ Gereiztheit, Substanzmißbrauch
- Gefühl der Entfremdung, emotionale Betäubung